Pro Asyl befürchtet Fluchtwelle aus der Türkei

Grenzzaun zwischen Mazedonien und Griechenland, über dts NachrichtenagenturDie Menschenrechtsorganisation Pro Asyl befürchtet, dass die Zahl der Asylsuchenden aus der Türkei bald deutlich ansteigt. Vor allem zahlreiche Intellektuelle und Wissenschaftler suchten sich bei andauernden Repressalien eine Zukunft im Ausland – auch in Deutschland. „Die Entlassungen und Verfolgungen bedeuten für viele praktisch eine Existenzvernichtung“, sagte Bernd Mesovic von Pro Asyl der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ, Freitagausgabe).

Auch die Humboldt-Stiftung sieht sich in Zukunft stärker gefordert: Sie ermöglicht bedrohten ausländischen Wissenschaftlern zum Schutz ein Stipendium an einer deutschen Universität – und rechnet damit, dass sie in Zukunft mehr geflohene türkische Forscher unterstützen wird. NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze (SPD) schloss sich der scharfen Kritik der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) an. Sie sagte: „Die Türkei verlässt hier ganz eindeutig den Weg der Demokratie.“ Prof. Halil Uslucan, Leiter des Zentrums für Türkeistudien, sagte der WAZ: „Dieser Rundumschlag wird viele unserer Verbindungen hart treffen.“ Die Türkei riskiere mit den Massenentlassungen im Bildungsbereich „den Bildungsrückstand einer ganzen Generation“.

Foto: Grenzzaun zwischen Mazedonien und Griechenland, über dts Nachrichtenagentur

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