DIHK-Chef kritisiert längere Aussetzung der Insolvenzantragspflicht

DIHK-Präsident Eric Schweitzer hat die Koalitionspläne scharf kritisiert, die Insolvenzantragspflicht für überschuldete Unternehmen über Ende September hinaus weiter auszusetzen. „Die befristete Aussetzung der Insolvenzantragspflicht war zu Beginn der Krise ein wichtiges Signal für die Wirtschaft“, sagte der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) der „Rheinischen Post“. Die weitere Aussetzung der Insolvenzantragspflicht werde jedoch „vielfach zu Lasten der Gläubiger gehen und damit weitere Unternehmen gefährden“, warnte Schweitzer.

„Das wäre auch für die Unternehmen in der Breite bedenklich, denn die Antragspflicht hat eine ganz wichtige Funktion als Signal für Überschuldung oder gar Zahlungsunfähigkeit, die wir nicht aufgeben dürfen“, sagte der DIHK-Chef. Ansonsten drohe immer häufiger Vorkasse, Lieferketten könnten reißen und das wechselseitige Vertrauen schwinde. Entscheidend sei dagegen, überlebensfähigen Unternehmen eine Perspektive zu geben. „Wir brauchen dazu kurzfristig ein Verfahren vor Eintritt der Insolvenz, das im Kern soliden Unternehmen hilft und nicht mit dem immer noch bestehenden Stigma der Insolvenz behaftet ist“, sagte Schweitzer. Dies sei mit einer raschen Umsetzung der EU-Restrukturierungsrichtlinie möglich.

Foto: Haus der Deutschen Wirtschaft, über dts Nachrichtenagentur

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