Bosch-Chef sieht Konzern auf dem Weg der Besserung

Stuttgart – Bosch-Chef Volkmar Denner sieht den zuletzt wachstums- und ertragsschwachen Stuttgarter Autozulieferkonzern auf dem Weg der Besserung. „Wir werden unsere Renditeziel innerhalb der nächsten fünf Jahre erreichen“, sagte Denner im Interview mit dem „Handelsblatt“ (Freitagausgabe). Bosch braucht durchschnittlich acht Prozent Wachstum und acht Prozent operative Rendite, um Preis- und Kostendruck in der Branche auszugleichen und sein Wachstum aus eigener Kraft zu finanzieren.

Die wirtschaftliche Unabhängigkeit des weltgrößten Autozulieferers sieht Denner nicht gefährdet. „Wir sind weiterhin grundsolide finanziert mit 48 Prozent Eigenkapital und besitzen ein Rating von AA-, um das uns viele beneiden“, betonte Denner. Beim Top-Thema der gerade eröffneten Internationalen Automobilausstellung in Frankfurt, dem Roboter-Auto, bremst der Bosch-Chef die Euphorie mancher Hersteller. Beim automatisierten Fahren werde nach seiner Prognose etwas Ähnliches passieren wie beim Elektroauto. „Es gibt gerade einen Hype. Aber der basiert auf Prototypen. Bis das automatisierte Fahren serienreif ist, wird es zu einer Phase der Ernüchterung kommen“, sagte Denner. Denn es würden in den kommenden Jahren noch einige technologische Zwischenschritte zum automatisierten Fahren erforderlich sein. Den Konzern selbst sieht er bei dem Thema gut positioniert. „Wir sind der einzige Automobilzulieferer, der ein eigenes Testfahrzeug in Deutschland auf öffentlichen Straßen testet.“ Auch habe der Konzern direkten Zugang zu den zentralen Technikbausteinen – vor allem bei den für die Softwareentwicklung wichtigen Algorithmen.

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