Klingbeil denkt über Kandidatur für SPD-Vorsitz nach

Der SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil ist zuversichtlich, dass sich demnächst weitere Bewerber für das Amt des SPD-Parteivorsitzenden melden werden. „Vielleicht brauchen manche auch noch etwas Zeit, um zu entscheiden, ob er oder sie sich diesen wichtigen Job zutraut. Ob das in die persönliche Lebensplanung passt“, sagte Klingbeil „Zeit-Online“.

Bislang hat sich erst ein einziges Kandidatenteam gemeldet. Auf die Frage, ob er selbst antrete, antwortete Klingbeil: „Ich bekomme mit, dass mein Name das eine oder andere Mal zu lesen ist, was einen natürlich ehrt.“ Der SPD-Vorsitz sei „ein großartiger Job“. Für ihn gelte: „Ich will das Verfahren auf den Weg bringen – und natürlich mache auch ich mir Gedanken. Aber alles zu seiner Zeit“, so der SPD-Generalsekretär weiter. Der SPD-Vorsitz sei „ein großartiger Job“. Allerdings brauche es künftig mehr Rückhalt aus der Partei. Der Umgang der SPD mit ihren früheren SPD-Vorsitzenden, Andrea Nahles und Martin Schulz, habe ihn „total gefrustet“, sagte Klingbeil. Im Europawahlkampf habe man gesehen, „wie leidenschaftlich die Partei kämpft – und dann schlägt man die Zeitung auf und sieht, wie so mancher Stichwortgeber aus unserer Partei für negative Artikel sorgt. Da sagen viele, auch gerade die Jüngeren: Damit muss jetzt Schluss sein“, so der SPD-Politiker weiter. Künftig müsse die SPD ihre Basis stärker einbeziehen. Er habe erlebt, „wie zwei ältere Männer sich zusammensetzen, um auszuhandeln, wer Parteivorsitzender und wer Kanzlerkandidat wird“, sagte Klingbeil „Zeit-Online“. Das sei „ein falscher Weg“. Er glaube, „die Zeit der Alphatiere ist vorbei“, so der SPD-Generalsekretär weiter. Er verteidigte das Vorgehen seiner Partei bei der Suche nach einem neuen EU-Kommissionspräsidenten. Die 16 SPD-Europaabgeordneten hatten angekündigt, die für den EU-Kommissionsvorsitz nominierte CDU-Politikerin Ursula von der Leyen nicht wählen zu wollen. Deshalb sei die Große Koalition in Berlin aber nicht ernsthaft in Gefahr, sagte Klingbeil. Die EU-Personalpolitik habe „nicht die Tragweite, deswegen eine Regierung zu beenden“, so der SPD-Politiker weiter.

Foto: Lars Klingbeil, über dts Nachrichtenagentur

 

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