Haushaltspolitiker kritisieren Reform der Wasserstraßenverwaltung

So arbeiten dort bei weitem nicht so viele Beschäftigte wie geplant. „Der personelle Aufbau der GDWS-Zentrale in Bonn konnte zunächst nur langsam erfolgen“, heißt es in jenem Bericht. Zudem geht aus dem Bericht hervor, dass es für die Bonner Behörde bisher weder eine Geschäftsordnung noch einen Geschäftsverteilungsplan, weder ein Controlling noch eine Kosten-Leistungsrechnung zum effizienten Mitteleinsatz gibt. Ein Personalbedarfsplan wird frühestens 2017 vorgelegt. Dabei war all dies vom Haushaltsausschuss schon vor Jahren gefordert worden. Bettina Hagedorn kritisierte zudem, dass der Minister zu wenig gegen den Mangel an Bau- und Planungsingenieuren im Bereich der Wasserstraßen unternehme. Der Minister, so Hagedorn, habe „abgesehen von der Fortschreibung vorhandener Maßnahmen kein ernsthaftes Konzept gegen den Fachkräftemangel“. Nach Ansicht des haushaltspolitischen Sprechers der Grünen, Sven-Christian Kindler, herrschen in der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung „griechische Verhältnisse“. Es sei, so Kindler weiter, „wirklich inakzeptabel, wie dreist der zuständige Minister die Reform verschleppt und die Beschlüsse des Haushaltsausschusses missachtet“. In Norddeutschland, so der Niedersachse Kindler, gebe es dafür „ein passendes Sprichwort: Der Fisch stinkt vom Kopf.“
Foto: Durchfahrtsverbot an einem Fluss, über dts Nachrichtenagentur