Hofreiter sieht GroKo-Schwäche als Grund für Stärke der Grünen

Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter sieht in der Schwäche der Großen Koalition einen Grund für die Stärke der Grünen: „Es wäre absurd zu behaupten, dass das nicht einen großen Einfluss hat“, sagte er dem Nachrichtenportal T-Online. Doch auch die richtigen Inhalte und der Zusammenhalt innerhalb der Partei seien ein Grund. „Die Menschen haben den Eindruck, dass wir die richtigen Ideen haben, um die Probleme der Zukunft zu lösen“, sagte er.

„Das merken wir auch, wenn wir in politischen Verhandlungen sitzen. Wir haben ja oft etwas sehr Streberhaftes, haben unsere Positionen bis ins Detail durchgerechnet und durchdacht.“ Die Grünen haben bei den Landtagswahlen in Bayern und in Hessen jeweils um knapp neun Prozent zugelegt und sind zweitstärkste Kraft geworden. Trotzdem müssten die Grünen sich weiterhin auf gute Sacharbeit konzentrieren. „Ich halte es für richtig, jede Umfrage als Rückenwind zu nehmen, aber wir machen bei den Inhalten weiter“, sagte Hofreiter dem Nachrichtenportal. „Es gab ja schon häufig ähnliche Umfragewerte wie jetzt für uns Grüne.“ Als Volkspartei möchte er die Partei gar nicht sehen: „Volkspartei zu sein ist überhaupt nicht attraktiv und die Zeit der Volksparteien ist vorbei.“ Hofreiter zollte Angela Merkel nach ihrer Rückzugsankündigung Respekt. „Die Kanzlerin hat die Union in den vergangenen Jahren entscheidend geprägt und für ein moderneres Gesellschaftsbild geöffnet“, sagte er. Allerdings habe die Kanzlerin auch viele Fehler gemacht: „Für die gegenwärtige Zeit der großen Umbrüche hat sie aber die falsche Methode angewandt. Nämlich immer diese kleinen Trippelschritte – und wenn es dann gar nicht mehr anders ging, legte sie eine wilde 180-Grad-Wende hin, die sie nicht ausreichend erklärte.“

Foto: Anton Hofreiter, über dts Nachrichtenagentur

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