Lieferengpässe und steigende Preise für Erdbeeren erwartet

Deutschland muss sich offenbar auf Lieferengpässe und steigende Preise für Erdbeeren einstellen. „Der ungewöhnlich frostreiche April hat bei vielen Erdbeerbauern erhebliche Schäden verursacht“, sagte Hans-Jörg Friedrich von der Bundesvereinigung der Erzeugerorganisationen Obst und Gemüse der „Welt am Sonntag“. Von Region zu Region seien die zu erwartenden Ernteausfälle unterschiedlich groß.

In der Pfalz seien zehn bis 15 Prozent der Erdbeerblüten erfroren, Landwirte aus anderen Regionen wie zum Beispiel Baden-Württemberg berichteten von deutlich größeren Ausfällen. Vor allem die winterkalten Nächte im April haben den Erdbeeren zugesetzt. Von den Alpen bis zur Küste berichteten Landwirte von erfrorenen Feldfrüchten. Schon jetzt sei klar, dass die Erdbeerernte dieses Jahr rund zehn Tage später als erwartet beginnt und deutlich geringer ausfallen werde, berichtet die Zeitung. Phasenweise, so die Prognosen, könne es zu Engpässen kommen. Verbraucher müssten sich auf höhere Preise einstellen. Dem Bericht zufolge versuchen die Landwirte derweil, die empfindlichen Erdbeerpflanzen durch eine neue Anbauform vor den Wetterkapriolen zu schützen: Sie züchten ihre Erdbeeren in Tunneln heran. „Klimawandel und Ernteverfrühung führen dazu, dass sich der geschützte Anbau in Tunneln immer mehr durchsetzt“, sagte Bernhard Rüb von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen (NRW) der Zeitung. Bundesweit seien von 13.000 Hektar Erdbeeranbaufläche bereits rund 1.800 Hektar unter Tunneln. Allein in den letzten zwei bis drei Jahren habe sich der Einsatz der Zelte in etwa verdoppelt. In NRW erfolgt bereits mehr als ein Fünftel der Erdbeerproduktion unterm Zeltdach.

Foto: Erdbeeren, über dts Nachrichtenagentur

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