Ifo-Chef fürchtet negative Folgen durch EU-Konflikt mit der Schweiz

Der Präsident des Münchener Ifo-Instituts, Clemens Fuest, sieht die gescheiterten Verhandlungen über ein EU-Rahmenabkommen mit der Schweiz kritisch. „Das Scheitern der Verhandlungen zwischen der EU und der Schweiz ist eine schlechte Nachricht für Deutschland“, sagte Ifo-Chef Clemens Fuest dem „Handelsblatt“ (Freitagsausgabe). Für Deutschland sei „der Handel mit der Schweiz wichtiger als die Größe des Landes es vermuten lässt“.

Das Land gehöre zu den zehn wichtigsten Handelspartnern Deutschlands weltweit. Die größten Einbußen drohten allerdings der Schweiz selbst, sagte Fuest weiter. „Der Zugang zum Binnenmarkt bleibt zwar vorerst erhalten, aber könnte mit der Zeit erodieren, weil die bestehenden Abkommen veralten“, warnt der Ifo-Chef. Offenbar gebe es in der Schweiz „ähnlich wie in Großbritannien politische Mehrheiten, die bereit sind, für mehr politische Autonomie Einbußen beim wirtschaftlichen Wohlstand hinzunehmen“. Fuest fordert: „Die EU sollte offen für Verhandlungen bleiben, allerdings müssen grundlegende Regeln wie das Vermeiden von Wettbewerbsverzerrungen durch staatliche Subventionen eine Voraussetzung für den unbeschränkten Zugang zum Binnenmarkt bleiben.“ Insofern seien die Spielräume der EU, der Schweiz entgegenzukommen, begrenzt. (dts Nachrichtenagentur)

Foto: Fahne der Schweiz, über dts Nachrichtenagentur

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