Sparen mit Plan – Fonds anstelle von Einzelaktien

Die Niedrigzinsen sind für Sparer eine Katastrophe: Einen Gewinn mit dem bequemen Sparbuch zu erzielen ist einfach nicht mehr drin. Aus diesem Grund sind die Verbraucher auf der Suche nach alternativen Geldanlagen oder Investitionsmöglichkeiten, um das eigene Vermögen gewinnbringend anlegen zu können. Während die Niedrigzinsen auch die Erträge beim Tages- und Festgeld schmelzen lässt, können mit dem Wertpapierhandel, wie Indexfonds (ETFs) sowie etwas Sachverstand mitunter ansehnliche Renditen erzielt werden. Wird den Markt und die einzelnen Produkte versteht, die er handelt bzw. tradet, der kann aus seinem Wertpapier-Depot eine profitable Anlage machen.

Aktien sind auf dem Vormarsch

Es hat den Anschein, dass die Deutschen ihre innere Panik gegenüber Aktien und Aktienfonds verloren haben. Eine Statistik des Statistik-Portals Statista zeigt die Zahl der Aktionäre und Aktienfond-Besitzer in Deutschland in der Zeit von 1997 bis 2016 auf. Die durchnittliche Zahl der Besitzer von Aktien-Fonds, also den sogenannten ETFs betrug Ende 2016 4,6 Millionen, womit die Zahl zu 2015 gleich blieb.

ETFs gelten als Vermögensvermehrer und liegen im Trend. Unternehmen, die sich auf die langfristigen Trends einstellen, werden wachsen und deren Aktien verheißen in dem Fall überdurchschnittliche Renditen. Eine alte Börsenweisheit besagt „Der Trend ist dein Freund“ – aber das gilt nur für langfristige Prozesse, nicht aber für die Eintagsfliegen.

Achtung: ETFs nicht mit Fonds verwechseln

Der Fond unterscheidet sich vom Indexfond (ETF), bei dem das Geld der Anleger in einem großen Topf gesammelt wird. Die Fondsgesellschaft kauft von diesem Geld bestimmte Wertpapiere, bei denen es sich um Aktien oder Anleihen handeln kann – hin und wieder sind es auch Immobilien. Was genau gekauft wird, das ist stets abhängig von der Ausrichtung des Fonds. Beispielsweise gibt es Fonds, die ausschließlich deutsche Aktien kaufen und andere Investieren nur in amerikanische. Zum Teil gibt es auch Fondsgesellschaften die Aktien aus der ganzen Welt kaufen.

Das Geld, dass die Anleger in den Topf der Fondsgesellschaft einzahlen, ist von dem Vermögen des Unternehmens getrennt. Aus diesem Grund wird es auch als Sondervermögen bezeichnet. Das ist von großen Vorteil, denn so ist das Geld der Anleger im Falle eines Konkurs der Fondsgesellschaft gesichert. Durch die Investition in die Fondsgesellschaft hat der Anleger einen Anspruch auf eine Beteiligung an den Gewinnen des Fonds, die bspw. aus Dividenden, Kursgewinnen oder Zinsen stammen. Für alle die in Fonds investieren möchten, aber gerade damit beginnen, sind jedoch die Indexfonds am besten geeignet.

Aktien – ein Buch mit sieben Siegeln?

Doch was tun, wenn man von Aktien keinen blassen Schimmer hat? Für den Fall der Ahnungslosigkeit gibt es dennoch Möglichkeiten, vom Aktienmarkt profitieren zu können. Dabei handelt es sich um die sogenannten Indexfonds (Exchange Traded Funds, kurz ETF). Für ungeübte Anleger weisen sie einen entscheidenden Vorteil auf: Im Vergleich zu den aktiv gemanagten Fonds sind sie günstig und einfach zu handhaben.

Bei den ETFs werden die Aktien nicht von einem Manager ausgewählt, sondern es wird ein Aktienindex abgebildet. Wird bspw. ein DAX-ETF gekauft, dann investiert der Anleger in die großen DAX-Unternehmen und muss nicht alle Aktien einzeln kaufen. Der Vorteil ist hier, dass die Gebühren recht günstig sind, dass die Fonds nicht von einem Manager verwaltet werden.

Zum Vergleich: Der Anleger zahlt bei einem aktiv gemanagten Fonds bis zu 5 % der Anlagesumme als Gebühr. Wird jedoch in ETFs investiert, dann fällt nur eine Gebühr für die Wertpapierkäufe bei der Bank oder dem Broker an. Diese variieren zwischen 0,1 % und einem Prozent.

Der SWAP-ETF

„Synthetische Replikations Indexfonds“ bedeutet kurz SWAP-ETF. Dabei handelt es sich um einen Indexfond, der über eine synthetische Replikation abgebildet wird. In diesem Fall schließt der Anbieter mit dem Swap-Kontrahenten einen Vertrag, wobei sich letzterer verpflichtet, die Rendite von dem zuvor festgelegten Aktienkorb gegen die Entwicklung des Index einzutauschen. Bei dieser Form handelt sich um ein Swap-ETF, das im Grunde ein Tauschgeschäft darstellt. Die Kontrahenten sind in den meisten Fällen eine oder mehrere Banken. Die Swap-ETFs überzeugen durch ihre geringen Kosten und weichen zudem kaum vom Zielindex ab. Aus diesem Grund weisen sie einen geringen Tracking-Error auf.

Zwei Fonds sind Pflicht – mehr ist besser

Wer in Fonds investieren möchte, der sollte darauf achten, dass sein Einsteiger-Depot aus mindestens zwei Teilen besteht: Aktienfonds, denn diese sorgen für Rendite und aus den sicheren Anlage, wie bspw. Rentenfonds. Letztere sind auch als Indexfonds erhältlich. Sie beziehen sich jedoch anstatt auf einen Aktienindex auf einen Index aus Anleihen.

Bevor es daran geht, in Fonds und ETFs zu investieren, sollte überlegt werden, welcher Risikotyp man ist. Jeder der es vorzieht, sein Geld sicher zu investieren, dem wird von den Experten zu einem Mix von 25 % Aktienfonds und 75 % Rentenfonds geraten. Wer auf Risiko setzt, der dreht dieses Mischungsverhältnis einfach um. Zudem gibt es noch einen goldenen Mittelweg und der besteht aus 50/50.

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