77 Immobilien von Araber-Clan in Berlin beschlagnahmt

Im Zusammenhang mit einem Ermittlungsverfahren wegen des Vorwurfes der Geldwäsche sind in Berlin 77 Immobilien beschlagnahmt worden. „Die Staatsanwaltschaft führt seit 2016 (…) ein Ermittlungsverfahren wegen des Vorwurfes der Geldwäsche“, hieß es. „Derzeit richtet sich das Verfahren gegen 16 Beschuldigte.“ Bei den Verdächtigen soll es sich um eine aus dem Libanon stammenden Großfamilie handeln.

Auch Innensenator Andreas Geisel, SPD, meinte: „Der Rechtsstaat hat wieder gezeigt, wie stark er ist. Wir steigen den Kriminellen auf die Füße und treffen sie dort, wo es ihnen richtig weh tut: beim Geld und Eigentum.“

Der Einsatz fand bereits am vergangenen Freitag statt. Dabei wurden Objekte an 13 Orten im Berliner Stadtgebiet und in Brandenburg durchsucht. Darunter waren die Wohnungen beschuldigter Personen und von Zeugen sowie Firmenräumen und ein Notariat. Der Wert der betroffenen Immobilien und Grundschuldbriefe lasse sich auf etwa 9,3 Millionen Euro beziffern, so die Staatsanwaltschaft weiter.

In Deutschland gilt seit einem Jahr ein neues Gesetz zur Abschöpfung krimineller Gewinne. Es ermöglicht eine vorläufige Sicherstellung und die Einziehung von Vermögen unklarer Herkunft.

Experte sieht Trendwende im Kampf gegen Clan-Kriminalität

Der Rechts- und Islamwissenschaftler Mathias Rohe sieht in der Razzia gegen eine arabische Großfamilie in Berlin eine Trendwende im Kampf gegen die Clan-Kriminalität. Dies sei durch das neue Gesetz zur Vermögensabschöpfung ermöglicht worden, sagte Rohe dem Nachrichtenportal T-Online. „Wenn das neue Gesetz angewendet wird, ist das ein Quantensprung“, so Rohe.

Es müsse sich allerdings noch zeigen, ob die Beschlagnahmungen der Immobilien auch vor Gericht Bestand hätten. Am Freitag hatten Berliner Ermittler 77 Immobilien im Wert von rund zehn Millionen Euro beschlagnahmt. Durch die Häuser, Wohnungen und Grundstücke sollten nach Ansicht von Polizei und Staatsanwaltschaft kriminelle Gewinne legalisiert werden. 16 Personen im Umfeld der arabischen Großfamilie wird deswegen Geldwäsche vorgeworfen.

Foto: Dachterrasse in Berlin mit Blick auf den Berliner Fernsehturm, über dts Nachrichtenagentur

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