Pharmaindustrie will Corona-Impfstoff nicht als öffentliches Gut freigeben

Die Pharmaindustrie lehnt die Forderung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ab, einen Impfstoff gegen das Coronavirus als globales öffentliches Gut zur Verfügung zu stellen. „Es muss dabei bleiben, dass die Unternehmen Eigentümer ihrer Entwicklungen bleiben, schließlich haben sie Millionen dafür investiert“, sagte der Präsident des Verbandes Forschender Arzneimittelhersteller (VFA), Han Steutel, den Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“ (Dienstagsausgaben). Er versicherte aber, die Industrie werde einen Impfstoff zu bezahlbaren Preisen anbieten.

„Einige große Pharmaunternehmen haben bereits zugesichert, dass sie einen Impfstoff quasi zum Selbstkostenpreis abgeben werden. Das haben nicht alle getan, aber die Richtung ist damit vorgegeben“, so der VFA-Präsident weiter. Niemand in der Branche gehe „ernsthaft davon aus, dass er mit einem Corona-Impfstoff große Profite einfahren wird“. Eine staatliche Förderung der Pharmaforschung an Corona-Arzneimitteln und Impfstoffen sei nicht nötig. „Das stemmen die Firmen weitgehend allein, ohne öffentliche Unterstützung“, sagte Steutel den Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“. Dringend erforderlich seien hingegen staatliche Investitionshilfen für den Ausbau der Impfstoffproduktion. Derzeit könnten weltweit etwa 1,5 Milliarden Dosen Impfstoff jährlich produziert werden, so der VFA-Präsident weiter. „Angesichts einer Weltbevölkerung von fast acht Milliarden Menschen ist die riesige Lücke zu erkennen. Hier sind öffentliche Hilfen wie Investitionszuschüsse nötig, um die Produktions-Kapazitäten sehr schnell massiv auszuweiten“, forderte Steutel.

Foto: Corona-Testzentrum, über dts Nachrichtenagentur

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