Co-Chef: SAP muss in USA mehr Präsenz zeigen

Düsseldorf – Der deutsche Softwarekonzern SAP muss nach Ansicht von Jim Hagemann Snabe in den USA noch stärker werden: „Der Kampf in unserer Branche wird in den USA entschieden“, sagte der Co-Chef des weltgrößten Herstellers von Firmensoftware dem „Handelsblatt“ (Freitagausgabe). „Aus dem Silicon Valley kommen wichtige Impulse. Dort gibt es eine enorm kreative Start-up-Kultur. Das gibt es nirgendwo auf der Welt, auch wenn sich die Gründerszenen in Berlin oder London sehr gut entwickeln“, sagte der Manager.

Snabe verteidigte damit zugleich die Verlagerung von Kompetenzen in die USA. SAP hatte Ende Mai überraschend einen Umbau im Vorstand bekanntgegeben. Dieser hatte unter anderem zur Folge, dass der in den USA sitzende Entwicklungsvorstand Vishal Sikka deutlich mehr Aufgaben bekommt. Auch die Leitung der Kommunikation ist nun in den Staaten angesiedelt. Bei vielen Mitarbeitern in der Konzernzentrale in Walldorf wird das als Schwächung der deutschen Standorte angesehen. „Dass wir unsere Präsenz in bestimmten Regionen stärken, heißt doch nicht, dass wir andere schwächen“, sagte Snabe. Die Kritik, auch die Doppelsitze habe sich mit der Verlagerung von Aufgaben in die USA überlebt, wies der Manager zurück. „Als Doppelspitze konnten wir viele wichtige Veränderungen sehr viel schneller umsetzen. Warum sollten wir daran rütteln“, fragte Snabe. Er werde im Amt bleiben, solange er dem Unternehmen einen Mehrwert bringe und SAP erfolgreicher machen könne. „Ich bin jetzt 23 Jahre bei SAP. Ich glaube, die Frage nach meiner Treue erübrigt sich.“ Snabe führt die SAP seit Anfang 2010 zusammen mit seinem in den USA sitzenden Kollegen Bill McDermott.

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