Millionäre und Milliardäre – die reichsten Menschen der Welt

Millionär sein, das ist ein Traum, aber zugleich nichts Besonderes. Bei der Zahl der Millionäre liegt Deutschland auf dem dritten Platz hinter den USA und Japan – doch China holt auf, da sich die Ersparnisse hierzulande weniger leicht vermehren.

10 % mehr Millionäre weltweit

Zum ersten Mal in der Geschichte hat das Vermögen der Millionäre die Grenze von 70 Billionen US-Dollar überschritten. Die Zahl der Millionäre stieg um 9,5 % auf 18,1 Millionen an. Die Deutschen liegen mit 1,4 Millionen Millionären (+7 %) weltweit auf dem dritten Rang hinter den USA mit 5,3 Mio. und Japan 3,2 Mio.. China holt allerdings mit 1,26 Millionen (+11 %) auf und überholt Deutschland eventuell im nächsten Jahr.

Diese Zahlen gehen aus dem „World Wealth Report 2018“ hervor, der von der Unternehmensberatung Capgemini im Juni dieses Jahres in Frankfurt vorgestellt wurde. Nur die Personen, die ein verfügbares Vermögen ohne selbstgenutzte Immobilien, Verbrauchsgegenständen und Sammlungen von mehr als eine Millionen Dollar aufweisen, sind die Berechnung eingeflossen. Die Berechnung stützt sich auf eine Umfrage unter 2600 Vermögenden sowie Statistiken der Weltbank und des Internationalen Währungsfonds.

Der Raum Asien-Pazifik hat bereits im Jahr 2015 unter den globalen Regionen den Raum Nordamerika an der Spitze der Millionärszahlen abgelöst. Auf Rang drei steht hinter beiden Europa. Im Jahr 2017 konnte der größte Anstieg an Millionären ebenfalls in Asien mit 12,1 % verzeichnet werden. Indien stand unter den asiatischen Ländern dabei an der Spitze mit einem Anstieg um 20 % – allerdings verfügt China nach absoluten Zahlen über mehr Millionäre.

Indien: Die Liste der Millionäre hat sich verdoppelt

In den letzten 10 Jahren hat sich die Liste der indischen Millionäre mehr als verdoppelt. Doch die Inder sind nicht zu stoppen. Die Experten von New World Wealth gehen davon aus, dass es bis 2027 950.000 Millionäre in Indien gibt und das sind fast 190 % mehr als 2017 (330.000).

In 2007 gab es in Indien „nur“ 124.000 Personen, die über ein Vermögen von einer Mio. Dollar verfügten. Die aktuelle Millionär’s Liste enthält einige Start-up Gründer mit einem Billionen Dollar Valuations. Darunter finden sich Namen wie Ritesh Agarwal der OYO Hotel Gruppe und Kunal Bahl, der Co-Founder des e-Commerce Shops Snapdeal. Zudem schafften es ebenso der Flipkart Co-Founder Sachin Bansal sowie der Paytm Gründer Vijay Shekhar Sharma in den Billionärs-Club.

Die Schweiz – 7 % mehr Millionäre bei den Eidgenossen

Die Entwicklung der vergangenen Jahre hat sich in Europa weiter fortgesetzt. Die Zahl der Millionäre auf dem „alten Kontinent“ hat um rund 300.000 auf 4,8 Millionen zugenommen. Von dieser Zahl dürfen sich in der Schweiz 329.200 Personen Dollar-Millionär nennen und das entspricht einem Plus zu 2017 von 7 %.

Das Interesse an Kryptowährungen steigt

Was interessant ist, ist, wie die Millionäre ihr Vermögen investieren. Von vielen kam in der Umfrage die Beschwerde, dass die Vermögensberater nicht genügend Informationen zum Thema Krypto-Anlage wie bspw. den Bitcoin gegeben hätten. Allerdings war das Interesse der Millionäre eine solche Anlage zu halten, in Latein-Amerika (59,7 %) und Asien (51,6 %) wesentlich höher als in Europa mit 25,9 % sowie Nordamerika 24,8 %.

Grafik: © Betway Insider

Die Reichen werden immer schneller reicher

Schon 2016 überstieg in Deutschland die Zahl der Millionäre die Grenze von einer Million, wie Klaus-Georg Meyer von Capgemini erklärte. Gegenüber 2017 sei deren Vermögen um 7,6 % auf umgerechnet 5,2 Billionen Dollar gestiegen. Im internationalen Vergleich ist das überdurchschnittlich. Als treibende Faktoren nannte Meyer, die gute Wirtschaftsleistung des Landes gepaart mit einem Plus des Bruttoinlandprodukts von 2,5 % im Jahr 2017 sowie den Anstieg der Immobilienpreise um 4,5 %. Ebenfalls gilt die Börsenentwicklung als ein klares Plus.

Die Studie zeigt jedoch auch einen „Hemmschuh“ der deutschen Vermögensentwicklung auf: Die Ersparnisse vermehrten sich weniger stark als in anderen Ländern und im Jahr 2017 zumindest relativ stark bei 27,7 % stagnierten in Relativität zum Bruttoinlandsprodukt.

Die Struktur des Vermögens der deutschen Millionäre zeigt immerhin einige Besonderheiten im internationalen Vergleich auf. Der Anteil der Immobilien am Vermögen ist in Deutschland mit 30,5 % ungewöhnlich hoch. Weltweit liegt der Durchschnitt nur bei 16,8 %.

Anders verhält es sich beim Aktienanteil. Hier ist die Zahl bei den deutschen Millionären mit 23,2 % ungewöhnlich niedrig – der weltweite Durchschnitt beträgt 30,9 %. In Deutschland liegt der Anteil der Anleihen bei 15,2 % und damit leicht unter dem internationalen Durchschnitt von 15,8 %.

Der Studie zufolge gibt es innerhalb der Gruppen der Millionäre ebenfalls erhebliche Unterschiede. Den ganz Reichen war es möglich, ihr Vermögen stärker zu vermehren, als die „Millionäre aus der Nachbarschaft“ – also den Personen die über ein verfügbares Vermögen von 1 bis 3 Millionen Dollar verfügen.

Fazit: Die Zahl der Reichen dürfte weiter zunehmen

Fazit ist, dass die Zahl der reichen Personen und deren Vermögen in der Zukunft weiterhin stark zulegen dürfte. Von den Experten von Capgemini heißt es, dass die Vermögen der heutigen und der neuen Dollar-Millionäre bis 2025 auf über 100 Billionen anwachsen dürfte.

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