Fischzucht

Fisch und Holz: Österreichische Bundesforste bauen Fischzucht aus

FischzuchtWien – In Österreich hat die Fischproduktion eine lange Tradition. Schon im Mittelalter stellte die Teichwirtschaft einen wichtigen Teil bei der Nahrungssicherung dar. Spätestens seit der Umweltkatastrophe in Fukushima greift der Konsument heutzutage immer öfter auf den heimischen Fisch zurück.  Inzwischen ist die österreichische Fischproduktion um rund 9 Prozent gegenüber den Vorjahren aufgrund der gesteigerten Nachfrage angestiegen. Auf dem neuen, immer attraktiver werdenden Markt wollen auch die Österreichischen Bundesfortse verstärkt mitmischen. Ihr Ziel? Unter den fünf größten Fischproduzenten Österreichs zu landen. Fisch statt Holz?

Ausbau der Fischzucht

Die Österreichischen Bundesforste planen einen Ausbau ihrer Fischzucht im Ausseerland. Bis 2019 soll die Zucht verdreifacht werden. Statt derzeit 80 Tonnen Fisch sollen es 240 Tonnen werden, die die Bundesforste auf den Markt bringen wollen. Ganz vorne dabei, Saibling und Forelle. Wurden sie bisher nur regional zum Kauf angeboten, werden sie bald in den Gastronomiebetrieben in ganz Österreich zu finden sein. Bundesforstesaibling frisch aus dem Ausseerland! Und zugesetzt werden den Zuchtfischen weder Medikamente noch Wachstumsbeschleuniger. Die Eier werden in den Seen des Salzkammerguts geerntet und in Auquakultur weitergezogen. „Die Fische der Wildkultur stammen direkt von Vorfahren aus dem Salzkammergut-Seen“, erklärt Matthias Pointinger, Leiter der Fischptoduktion der Bundesforste. Für den Ausbau muss Geld in die Hand genommen werden. 2014 werden die Bundesforste etwa 3 Millionen Euro investieren. Neue Teiche und Fließanlagen müssen angelegt werden, damit das Ziel bis 2019 erreicht werden kann. Den Bundesforsten obliegt in der Region die Seefischerei am Hallstätter- und am Grundlsee, sowie die Fischzuchten Kainisch und Grundlsee. Das Fischereizentrum liegt ebenfalls in Kainisch. Mittelfristig erwarten sich die Bundesforste eine Umsatzverdoppelung auf 5,6 Millionen Euro.

Herr und Frau Österreicher lieben Fisch

Rund 3.500 Tonnen heimischen Fisch bringt die österreischische Fischproduktion gegenwärtig auf den Markt. Mengenmäßig stellen Lachs- und Regenbogenforelle den größten Anteil mit 5,2 Prozent sowie der Bachsaibling mit 8,5 Prozent. Ist die Beliebtheit bei diesen Fischarten gestiegen, sank die des Karpfens um 1 Prozent ab. Insgesamt sind 449 heimische Betriebe in der  Fischproduktion und der Aquakultur tätig.  Aber auch Laich und Jungfische werden verstärkt vermarktet. Rund 17 Millionen Stück Laich und 13 Millionen Jungfische wurden verkauft. Bei Laich entspricht das einem Zuwachs von mehr als 65 Prozent, bei den Jungfischen von ungefähr 18 Prozent. Schon im Vorjahr kommentierten die Bundesräte Martin Preineder und Eduard Köck den Einfluss von Fukushima und der Ausbeutung der Weltmeere auf den heimischen Markt: „Die Umstände bieten den Binnenländern neue Chancen, beispielsweise in die Fischproduktion einzusteigen oder sie auszubauen.“ Die Bundesforste jedenfalls agieren im Sinne der Bundesräte, vom Holz zum Fisch, heißt es.

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