IG-BCE-Chef Vassiliadis will Arbeitgeber an Grundrente beteiligen

Der Vorsitzende der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE), Michael Vassiliadis, fordert auf lange Sicht eine stärkere Beteiligung der Arbeitgeber an der Finanzierung auskömmlicher Renten für Geringverdiener. „Viele von ihnen profitieren seit Jahren von einem wachsenden Niedriglohnbereich, der den betroffenen Beschäftigten weder im Job noch als Rentner ein Einkommen ermöglicht, das nicht staatlich aufgestockt werden muss“, sagte Vassiliadis dem „Handelsblatt“ (Mittwochausgabe). „Die Arbeitgeber sollten daher zumindest über höhere Rentenbeiträge ihren Teil dazu beisteuern, den Menschen die Angst vor Altersarmut zu nehmen.“

Konkret schlägt der Gewerkschafter vor, dass Arbeitgeber Rentenbeiträge auf Basis jenes Stundenlohns zahlen, der notwendig ist, um eine Rente oberhalb des Grundsicherungsniveaus zu erhalten – auch wenn die Beschäftigten tatsächlich weniger verdienen. Laut Bundesregierung lag der Schwellenwert Mitte vergangenen Jahres für Alleinstehende mit 38,5 Wochenstunden und 45 Beitragsjahren bei gut 12,60 Euro. Das von Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) vorgelegte Grundrenten-Modell nannte Vassiliadis einen „richtigen und wichtigen Vorstoß, um die Lebensleistung von Menschen mit niedrigen Einkommen anzuerkennen“. Wer 35 Jahre lang den Sozialstaat mitfinanziere, habe auch Anspruch auf ein ordentliches Auskommen im Alter. „Dieses sinnvolle Modell sollte aus Steuermitteln finanziert werden“, sagte der IG-BCE-Chef.

Foto: Senioren, über dts Nachrichtenagentur

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