NRW zeichnet Kommunen für schonenden Umgang mit Kulturland aus

Sechs Bürgermeister aus Nordrhein-Westfalen haben ein Zertifikat fürs Flächen sparen erhalten. Damit gehören ab sofort die Städte Dormagen, Emsdetten, Porta Westfalica, Münster und Recklinghausen sowie die Gemeinde Hellenthal zu den zertifizierten Kommunen, die sich erfolgreich mit ihrer kommunalen „Flächensituation“ auseinander gesetzt haben. Umweltminister Johannes Remmel hat den Bürgermeistern heute für ihre erfolgreiche Arbeit das Zertifikat „Meilenstein – flächensparende Kommune“ überreicht. Stadt Münster erhielt für besondere Leistungen das Zertifikat in Gold.

„Die Schlüsselrolle haben die Kommunen, dort muss das Bewusstsein und die Kompetenz für den sparsamen und schonenden Umgang mit der Fläche wachsen und verankert werden“, sagte Minister Remmel. „Unser Ziel ist, den Flächenverbrauch bis zum Jahr 2020 auf fünf Hektar pro Tag zu senken und langfristig auf Null. Einen weiteren Verlust an Flächen können wir uns angesichts der wachsenden Nutzungskonkurrenz nicht mehr leisten: die Artenvielfalt ist bedroht, Lebensräume werden zerstört und sind nicht wieder herzustellen“, erläuterte Minister Remmel. „Wir brauchen ein neues Bewusstsein für den Wert der Natur in unserer Umgebung. Böden sind ein nicht vermehrbares Gut, der schonende Umgang ist eine Verpflichtung gegenüber den nachkommenden Generationen. Wir müssen das Potential in den Städten nutzen, indem wir brachliegende Gewerbeflächen sanieren und uns am Bedarf des demografischen Wandels orientieren.“

Im Zeitraum von September 2013 bis Juni 2014 haben die Kommunen an dem Zertifizierungsverfahren teilgenommen. Sie mussten darlegen wie sich ihre Flächensituation darstellt, wie sie ein Flächenmanagementsystem aufbauen und ihre Kommunikation gestalten sowie offen legen, welche planerischen Steuerungselemente sie zur Flächeneinsparung nutzen.

So hat die Gemeinde Hellenthal ein Anreizprogramm „Junge Menschen in alten Häusern“ eingeführt, mit dem Ziel, die Anzahl von Neubauten zu verringern und ältere Häuser für junge Familien wieder attraktiv werden zu lassen.
Die Stadt Dormagen hat in einem Pilotprojekt ein verwaltungsinternes Informationssystem aufgebaut. Mit diesem System haben alle Planer der Stadt die Möglichkeit zu schauen, wo Flächen frei sind und zu welchen Zwecken sie genutzt werden könnten.

In der Stadt Münster gilt das Gebot Innen- vor Außenentwicklung. Mit Hilfe eines Anreizprogramm werden hier die Sanierungen von Altbauten gefördert, um der Flucht in Neubausiedlungen entgegen zu wirken.
Die Stadt Porta-Westfalica hat bereits ausgewiesene Bauflächen im Außenbereich aus dem Flächennutzungsplan herausgenommen, da diese auf Grund des demografischen Wandels nicht mehr benötigt werden.
Die Stadt Emsdetten hat sich dem Grundsatz einer nachhaltigen Flächenentwicklung unterworfen, nach dem Flächen im Innenbereich mit erster Priorität entwickelt werden sollen.

In Recklinghausen wurde ein neuer Flächennutzungsplan aufgestellt, in dem unter anderem die Entwicklung von Gewerbeflächen im Innenbereich neu ausgerichtet wurde.

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