Google, Microsoft und Facebook sollen mit den Ministern unter anderem über die Auswirkungen der Debatte über US-Spähprogramme auf das Nutzerverhalten sprechen. Die Bundesjustizministerin sieht ein "Problem, wenn amerikanische Sicherheitsbehörden scheinbar Daten ohne Berücksichtigung des Datenschutzes ausforschen, während in anderen Staaten der Datenschutz hochgehalten wird". Die Ministerin kritisierte, Europa sei bislang nur in Trippelschritten im Datenschutz vorangekommen. "Europa muss in Sachen Datenschutz raus aus der Kleinstaaterei". Die FDP-Politikerin sieht in einem europäischen Datenschutz einen "Standortvorteil" gegenüber den Anbietern aus China und den Vereinigten Staaten. Derzeit wird in Brüssel eine neue Datenschutzgrundverordnung verhandelt. Der Vorwurf, dass US-Spähprogramme die Kommunikation von Nutzern auf allen Kontinenten überwachen, könnte den Verhandlungen neuen Schwung verleihen. "Mehr Schutz könnte auch durch ein Datenschutz-Rahmeneinkommen zwischen der Europäischen Union und den Vereinigten Staaten erreicht werden, über das seit langem erfolglos verhandelt wird", schreibt die 61-Jährige.
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