Gysi plädiert für Bartsch als alleinigen Linken-Fraktionschef

Der Linken-Politiker Gregor Gysi will, dass Dietmar Bartsch die Linken-Bundestagsfraktion übergangsweise allein führt. „Für ein Jahr kann er das gut alleine machen, später zusammen mit einer Frau“, sagte Gysi der „taz“ (Freitagsausgabe). Wagenknecht hatte im März angekündigt, den Linken-Fraktionsvorsitz im Laufe des Jahres abzugeben.

Gysi plädiert für eine große Lösung für Partei und Fraktion im Jahr 2020. „Der nächste Parteitag findet etwa ein Jahr vor der Bundestagswahl statt. Dann müssen wir sowieso alles neu sortieren. Dieser Termin wäre also günstig zur Wahl von zwei Doppelspitzen in Fraktion und Partei“, so Gysi weiter. Eine Wiederwahl der jetzigen Linken-Parteispitze Katja Kippping und Bernd Riexinger gilt als schwierig: Laut Satzung soll niemand länger als acht Jahre die Partei führen. Kipping und Riexinger amtieren aber schon seit 2012. Gysi, der auch Vorsitzender der Europäischen Linken (EL) ist, sieht die Konkurrenzkandidatur der Partei Democracy in Europe Movement 2025 (DIEM) und dem früheren griechischen Finanzminister Yanis Varoufakis entspannt. „Wir haben angeboten, dass von seiner Partei in wichtigen Ländern je einer auf einen aussichtsreichen Listenplatz kommt. Varoufakis wollte das leider nicht“, sagte Gysi der „taz“. Er rechne aber damit, dass Varoufakis im Europaparlament „Teil der Fraktion der Linken“ werde. „Was soll er da sonst einsam rumsitzen?“, so der Linken-Politiker weiter.

Foto: Gregor Gysi, über dts Nachrichtenagentur

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