Ex-Linken-Chef Ernst warnt Partei vor zu viel Klimaschutz

Der ehemalige Vorsitzende der Linken, Klaus Ernst, hat seine Partei vor einer Überbetonung von Ökologie und Klimaschutz gewarnt. „Eine linke Partei sollte nicht grüner sein als die Grünen“, sagte er dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Samstagausgaben). „Sie muss vielmehr insbesondere die Interessen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer vertreten, ohne die Energiewende in Frage zu stellen.“

Ernst, der wirtschaftspolitische Sprecher der Linksfraktion im Bundestag ist, warnte davor, den Menschen andere Lebensweisen aufzuzwingen. Alle technischen Möglichkeiten sollten genutzt werden, um CO2 so rasch wie möglich zu reduzieren: „Das Tempo der Energiewende muss so sein, dass erst neue Arbeitsplätze aufgebaut werden, bevor die alten Arbeitsplätze verschwinden.“ Zuvor hatte es auf der Fraktionsklausur der Linken in Rheinsberg eine inhaltliche Auseinandersetzung um den „Aktionsplan Klimagerechtigkeit“ gegeben, den Ernst ablehnte und zu einem Diskussionspapier herabstufen wollte. Zwar wurden Teile des Aktionsplans verabschiedet; die wesentlichen Teile zu Energie und Verkehr habe man aber bewusst vertagt, so Ernst. Der Plan sieht unter anderem das Aus für den Verbrennungsmotor bis 2030, das Verbot von Kurzstreckenflügen und kostenlosen Nahverkehr vor.

Foto: Klaus Ernst, über dts Nachrichtenagentur

 

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