Linken-Chef Riexinger kritisiert Kretschmann

Die Führung der Linkspartei hat in scharfer Form auf Kritik des baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann (Grüne) reagiert. „Offenbar lebt Kretschmann in einer anderen sozialen Realität als der Großteil der Menschen“, sagte der Linken-Vorsitzende Bernd Riexinger den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstag). In einem „klassischen Fall von Aggressionsverschiebung“ greife Kretschmann jetzt SPD und Linke an, nachdem die Grünen auf das falsche Pferd gesetzt hätten.

„Der Dauerflirt mit der CDU und die Hoffnung auf eine schwarz-grüne Bundesregierung erweisen sich als wahltaktischer Fehler für die ehemalige Umwelt- und Menschenrechtspartei.“ Kretschmann hatte zuvor in den Funke-Zeitungen erklärt, die Linken seien „kaum regierungsfähig“. Der Stuttgarter Regierungschef sagte: „Die Linken tun so, als lebten wir noch in einer Nationalökonomie. Das ist aber längst vorbei. In der Außenpolitik ist die Linkspartei auch von gestern.“ Mit der Haltung von Oskar Lafontaine und Sahra Wagenknecht könne man die Bundesrepublik Deutschland „mit Sicherheit nicht regieren“. Riexinger erklärte dagegen: „Soziale Gerechtigkeit, Steuergerechtigkeit, höhere Löhne, Renten und eine Kindergrundsicherung sind die besten Garantien für eine starke Gesellschaft, Wachstum und Demokratie.“ Aufrüstung und Kriege unter Beteiligung der Bundeswehr seien desaströse Rezepte von gestern. „Das muss auch der graue Oberlehrer aus dem Ländle begreifen“, fügte der Linken-Chef hinzu.

Foto: Winfried Kretschmann, über dts Nachrichtenagentur

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