Kulturwissenschaftlerin plädiert für mehr „Pornokompetenz“

Die Kulturwissenschaftlerin Madita Oeming plädiert für eine „Revolution in der Bildung“, wenn es um Pornografie geht. In einem Interview mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ sagte Oeming, dass wir eine „Pornografiekompetenz“ entwickeln müssen, um junge Menschen besser in die Lage zu versetzen, mit sexuellen Inhalten im digitalen Zeitalter umzugehen.

Oeming ist der Meinung, dass unsere derzeitigen Ansätze zum Jugendschutz unzureichend und fehlgeleitet sind. Anstatt sich auf Netzzensur und Altersverifikation zu verlassen, müssen wir ihrer Meinung nach den Schwerpunkt auf Wissen und Bildung legen. Indem wir junge Menschen befähigen, die Komplexität sexueller Inhalte zu verstehen, können wir ihnen helfen, informierte Entscheidungen zu treffen und online sicher zu bleiben.

Dabei geht es jedoch nicht nur um den Schutz junger Menschen. Oeming weist auch darauf hin, dass die derzeitige Politik rund um Pornografie unsere sexuelle Freiheit einschränkt und unsere Datensicherheit und Netzneutralität gefährdet. Wenn wir einen differenzierteren und sachkundigeren Ansatz in Bezug auf Pornografie wählen, können wir eine gesündere und gerechtere digitale Kultur für alle fördern.

Um diese Vision zu verwirklichen, fordert Oeming Medienbehörden und Jugendschutzkommissionen auf, eine proaktivere Rolle bei der Förderung der sexuellen Bildung und Aufklärung zu übernehmen. Sie nennt insbesondere Tobias Schmid, den Direktor der Landesmedienanstalt NRW, als jemanden, der in diesem Bereich aktiv werden muss.

Insgesamt fordert uns Oemings Aufruf zu einer „Pornorevolution“ dazu auf, unsere Annahmen über Sex, Technologie und Bildung zu überdenken. Mit einem ganzheitlichen und informierten Ansatz können wir eine sicherere und gerechtere digitale Kultur für alle schaffen. (dts Nachrichtenagentur)

Foto: Kondom (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

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