MDR-Rundfunkratschef hält Berichterstattung der Medien für unausgewogen

MDR-Funkhaus, über dts NachrichtenagenturMDR-Rundfunkratschef Steffen Flath hält die Berichterstattung der Medien für unausgewogen. „Die Meinungsvielfalt in den Medien lässt bisweilen zu wünschen übrig“, sagte er in der Wochenzeitung „Die Zeit“. „Mir haben schon viele Leute gesagt: `Meine Meinung kommt komischerweise im Fernsehen nicht vor`“, so Flath, der bis 2014 Fraktionschef der CDU im Dresdner Landtag war und der im Dezember 2015 sein neues Amt antrat.

Ihn als neuen Rundfunkratschef beschäftige vor allem die Frage, wie es passieren konnte, dass ein großer Teil der Bevölkerung die Öffentlich-Rechtlichen für staatsgelenkt halte. Flath sieht die Schuld dafür auch bei seinen ehemaligen Kollegen in der Politik: „Es gibt ein Problem, das ich bei vielen Politikerinnen und Politikern beobachte: Sie versuchen, den Journalisten zu gefallen. Sie fragen sich: Was muss ich sagen, damit mein Name am nächsten Tag definitiv in der Zeitung steht?“ Das Wort Lügenpresse ärgere ihn jedoch, sagte Flath: „Ich glaube, dass es von politischen Akteuren – womöglich aus der Neonazi-Szene – bewusst gestreut wurde.“ Der Begriff müsse entlarvt und zurückgewiesen werden, so der 59-Jährige. „Aber wir dürfen auch nicht jeden, der ihn vielleicht unbedarft benutzt, als Nazi und Hetzer bezeichnen.“ Flath leitet seit Dezember 2015 den MDR-Rundfunkrat und ist in Personalunion Chef der ARD-Gremienvorsitzendenkonferenz.

Foto: MDR-Funkhaus, über dts Nachrichtenagentur

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