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MIFA und Grace: mit dem Fahrrad auf der Überholspur

FahräderSangerhausen – Die Mitteldeutschen Fahrradwerke AG, MIFA, mit Sitz in Sachsen-Anhalt übernahm 2012 mehrheitlich den deutschen E-Bike-Hersteller Grace. MIFA setzt seither verstärkt auf Elektromobilität. Ein Schritt, der in Zeiten der wirtschaftlichen Horrormeldungen, bereits Früchte zeigt. Zum Vergleichszeitraum des Vorjahres konnte im ersten Halbjahr der Umsatz um 3,3 Prozent auf 82,6 Millionen Euro angehoben werden. Der Reingewinn mit 3,5 Millionen Euro liegt um 0,6 Millionen Euro höher als im ersten Halbjahr 2012.

MIFA und Grace

Die Fahrradfabrik MIFA wurde 1907 gegründet, die Produktion jedoch 1939 auf Kriegswirtschaft umgestellt und das Werk ab 1946 als sowjetische Aktiengesellschaft geführt. 1950 erfolgte die Verstaatlichung durch die DDR. Nach der Wiedervereinigung übernahm eine Treuhandgesellschaft die Leitung, bis 1996 Peter Wicht und Michael Lehmann die Gesellschaft erwarben. 2004 wurde die MIFA AG an der Börse notiert. Im Jahr 2010 konnte das Werk bereits 593.000 Fahrräder verkaufen und einen Umsatz von 76,5 Millionen Euro erzielen. Die Unternehmensgeschichte von Grace begann mit der Suche von Michael Hecken nach einem Elektrofahrrad. Er konnte jedoch keines finden, das nur annähernd seinen Ansprüchen gerecht wurde. So entwickelte er 2009 sein eigenes Elektrofahrrad, das Grace Pro, das weltweit erste für den Straßenverkehr zugelassene E-Motorbike. Die Kooperation mit Daimler-Benz/Smart führte schließlich zur Entwicklung des beliebten Smart E-Bike, das 2012 auf den Markt kam. Peter Wicht von der MIFA AG begründete die mehrheitlichen Übernahme im gleichen Jahr wie folgt: „Das Thema Elektromobilität wird in Zukunft von Effizienz und Standardisierung geprägt sein. Dabei wollen wir eine entscheidende Rolle spielen.“

Eine Erfolgsstory in Zeiten der Krise

Das Umsatzplus von MIFA ist nicht zuletzt umso erstaunlicher, da durch den lang andauernden Winter der Fahrradverkauf erst relativ spät eingesetzt hat. Der hauptsächliche Umsatz entfiel im ersten Halbjahr auf die Monate April, Mai und Juni, in denen insgesamt 395.000 Fahrräder, davon 35.000 E-Bikes, verkauft wurden. Der Anteil der E-Bikes liegt dabei bei 30 Prozent. Die Anzahl der verkauften Fahrräder ist zwar um rund 10 Prozent geringer als im Vorjahr, doch der Preisanstieg am Fahrradmarkt steigerte den Umsatz. Ein Fahrrad konnte im Vorjahr noch um durchschnittliche 181 Euro erworben werden, 2013 müssen dafür bereits 209 Euro bezahlt werden. Peter Wicht erwartet für das Geschäftsjahr 2013 einen Gesamtumsatz zwischen 120 und 130 Millionen Euro. 2012 betrug der Umsatz 111,3 Millionen Euro. Gehen die Wünsche von Alleinvorstand Peter Wicht in Erfüllung, dürfen sich die immerhin beinahe 1000 Mitarbeiter über ein Umsatzplus zwischen rund 9 bis 19 Millionen Euro freuen.

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