Studie: Insolvenzen sinken trotz Coronakrise auf Rekordtief

Trotz der Coronakrise sinkt die Zahl der Insolvenzen in Deutschland in diesem Jahr auf ein Rekordtief. Dies geht aus einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervor, über die das „Handelsblatt“ (Montagsausgabe) berichtet. Die Anzahl der Unternehmensinsolvenzen wird demnach gegenüber 2019 um etwa neun Prozent zurückgehen auf einen neuen Tiefststand von 17.060. „Der schwere Wirtschaftseinbruch und die Lockdowns im Frühjahr und zum Jahresende ließen jedoch eigentlich einen kräftigen Anstieg der Insolvenzzahl um etwa 15 Prozent erwarten“, heißt es in der Studie.

Rechnerisch ergeben sich damit Ende 2020 etwa 4.500 weniger Insolvenzen als erwartbar waren – „möglicherweise Zombie-Unternehmen“, so die Studie. Zwar könnte es im kommenden Jahr einen Nachholeffekt geben und die Zahl der Insolvenzen bei 23.250 liegen, schreibt das IW. Dies wären zwar 36 Prozent mehr als 2020, aber trotzdem weniger als in allen Jahren zwischen 1996 und 2014. Das IW hat zwei mögliche Erklärungen für die überraschend geringe Anzahl an Insolvenzen: So könnten die staatlichen Corona-Hilfen zu einer Überkompensation geführt haben, sodass weniger Unternehmen als 2019 existenzgefährdet sind. Dies erscheine aber unwahrscheinlich. Die zweite Erklärung: Bei den 4.500 Unternehmen, die unerwartet nicht pleite gegangen sind, handelt es sich um genannte Zombie-Unternehmen, die wirtschaftlich nicht überlebensfähig sind, aber noch existieren. (dts Nachrichtenagentur)

Foto: Euromünzen, über dts Nachrichtenagentur

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert