Bundesregierung will Hartz-IV-Sanktionen verschärfen

Bundesagentur für Arbeit, über dts NachrichtenagenturDie Bundesregierung plant offenbar eine massive Verschärfung der Hartz-IV-Sanktionen. Dies gehe aus dem Gesetzentwurf hervor, den das Bundeskabinett Anfang Februar beschlossen habe, berichtet die Tageszeitung „Neues Deutschland“ (Samstagsausgabe). Demnach können sich Sanktionen gegen Hartz-IV-Bezieher, die eine Arbeit aufgeben oder nicht antreten, über einen Zeitraum von vier Jahren erstrecken.

Konkret gehe es um Ersatzansprüche bei „sozialwidrigem Verhalten“. Wer etwa aus personenbezogenen Gründen gekündigt werde, soll nicht nur mit der bisher üblichen dreimonatigen Zahlungssperre belegt werden, sondern auch einen Kostenersatz leisten „wegen sozialwidrigem Verhalten für eine unbestimmte Zeit für alle gezahlten SGB II Leistungen“, wie der Sozialrechtler Harald Thomé in seiner Stellungnahme schreibt, über die „Neues Deutschland“ berichtet. Thomé prognostizierte, dass die Jobcenter „in fünf Jahren jeden zweiten Hartz-IV-Bezieher mit Rückerstattungsforderungen überziehen werden“. Auf Nachfrage der Zeitung wollte ein Sprecher des federführenden Bundesarbeitsministeriums die strittigen Punkte nicht dementieren. Man werde „zum jetzigen Zeitpunkt nicht tief einsteigen“ in die „Exegese von Gesetzentwürfen, deren parlamentarische Beratung noch ansteht“. Die Regelungen im Gesetzentwurf stünden „zunächst für sich und werden auch ausführlich begründet“, so der Sprecher.

Foto: Bundesagentur für Arbeit, über dts Nachrichtenagentur

 

2 Kommentare

  1. Unglaublich!
    Weil keine Arbeitsplätze mehr da sind, versucht man gerade bei den Ärmsten auch noch zu sparen wo es nur geht.
    In derselben Zeit schaffen Konzerne und Superreiche Jahr für Jahr ca. 50 Milliarden am deutschen Fiskus vorbei…
    Würde man die Bundestagsabgeordneten für jeden Mist, den sie weltweit produzieren, verantwortlich machen (können), müssten die meisten im Steinbruch arbeiten – bei Wasser und Brot!

  2. Na .. das wird ja lustig . Da werden dann sicher statt 1 Mio Sanktionen glatt 2 Mio „geschrieben“ weil diese Geldeintreibgeschichte ja das wahre Betätigungsfeld in Jobcentern ist ! Obwohl sie in manchem Jobcenter „nur“ 150 Stellen im Monat vermitteln können gehen die Sanktionen im selben Monat auf 250 Sanktionen ! Was bedeutet das ? Ein Jobcenter könnte z.B. 3 Stellen als Küchenhilfe haben und 10 Arbeitssuchende die für diese Stellen in Frage kommen ! Sollte passen würd ich sagen .. ABER : mit einer besonderen „Technik“ könnte man diese 3 Stellenangebote gleich 300 Personen „aufdrücken“ und wer sich weigert wird sanktioniert . Im max. könnte man mit dieser „Technik“ 3 Stellen „vermitteln“ und 297 Sanktionen aussprechen wenn alle bei diesem „taktischen“ Spiel mitspielen :-( nicht möglich ? ich fürchte doch ….

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