Commerzbank-Aufsichtsrat will Klarheit über neue Strategie

Der Aufsichtsrat der Commerzbank verlangt vom Vorstand Klarheit über die künftige strategische Ausrichtung des Geldhauses. Das Gremium habe deshalb für den 21. Mai eine Sondersitzung einberufen, berichtet das „Handelsblatt“ (Donnerstagsausgabe) unter Berufung auf mehrere mit dem Thema vertraute Personen. Dabei solle der Vorstand ausführlich darlegen, warum er die Fusionsgespräche mit der Deutschen Bank beendet habe und welche strategischen Pläne er nun verfolge.

Die Commerzbank habe sich dazu nicht geäußert, berichtet die Zeitung. Commerzbank-Aufsichtsratschef Stefan Schmittmann sei Finanzkreisen zufolge zunächst gegen eine Sondersitzung vor der Hauptversammlung am 22. Mai gewesen. Sein Stellvertreter Uwe Tschäge, der Vorsitzender des Commerzbank-Betriebsrats ist, habe das Treffen dann aber beantragt und durchgesetzt, berichtet die Zeitung weiter. Auch die Vertreter der Bundesregierung im Commerzbank-Aufsichtsrat hätten sich Finanzkreisen zufolge für die Sondersitzung ausgesprochen. Der Staat hält nach der Rettung der Bank in der Finanzkrise noch gut 15 Prozent an dem Institut. Die große Frage ist, ob die Commerzbank auf Dauer allein bestehen kann oder von einem ausländischen Geldhaus geschluckt wird. Der Commerzbank-Vorstand rechne in naher Zukunft nicht mit einer Übernahmeofferte – und stütze sich bei seiner Einschätzung auch auf eine interne Analyse aus dem Herbst 2018, über die das „Handelsblatt“ berichtet. Diese habe ergeben, dass die Synergien bei einer Fusion mit der Deutschen Bank mit Abstand am größten wären. Mit einigem Abstand folge Unicredit samt ihrer deutschen Tochter Hypo-Vereinsbank. Bei einer Fusion mit der ING und allen anderen potenziellen Partnern wären die Synergien nach Berechnungen des Commerzbank-Managements deutlich geringer, berichtet die Zeitung weiter.

Foto: Commerzbank, über dts Nachrichtenagentur

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert