Tag Archives: Abchasien

Abchasien ist eine an das Schwarze Meer grenzende Region im Süden des Kaukasus. Die Einwohnerzahl Abchasien betrug 2011 laut offizieller Schätzung 242.862, die Fläche umfasst 8.600 km².
Abchasien betrachtet sich unter der Bezeichnung Republik Abchasien als selbständigen Staat, völkerrechtlich gilt es jedoch zumeist als Teil von Georgien. Abchasien verfügt seit 1993 über eigenständige, von Georgien unabhängige staatliche Strukturen. Georgien übt keinerlei Souveränität über das Gebiet aus.
Seit 2008 haben vier UN-Mitgliedsstaaten die Unabhängigkeit Abchasiens anerkannt: Russland, Nicaragua, Venezuela sowie Nauru. Die ebenfalls umstrittenen Regionen Bergkarabach, Transnistrien und Südossetien bilden mit Abchasien die Gemeinschaft nicht-anerkannter Staaten und unterstützen sich wechselseitig in ihren jeweiligen Souveränitätsbestrebungen.
Georgien und nahezu alle anderen Staaten der Welt betrachten Abchasien als okkupiertes georgisches Gebiet und sehen die Regierung der in Georgien amtierenden Autonomen Republik Abchasien als rechtmäßige Regierung in der Region an. Diese hat ihren derzeitigen Sitz in der georgischen Hauptstadt Tiflis und keinen tatsächlichen Einfluss auf die Region. Abchasien, für sein mildes Klima sowie für seine Kurorte und Strände bekannt, war zu Zeiten der Sowjetunion eines der beliebtesten nationalen Touristenziele.
Abchasien liegt südlich des Kaukasus an der Nordküste des Schwarzen Meeres westlich des Flusses Enguri in Georgien. Das bis auf einen schmalen, landwirtschaftlich genutzten Küstenstreifen gebirgige Land erreicht Höhen von über 4.000 Metern. Im Arabika-Massiv liegt die Voronya-Höhle, die mit mindestens 2.190 Metern die tiefste bekannte Höhle der Welt ist.

Dank des Schutzes durch die Gebirgszüge weist der Küstenstreifen ein subtropisches Klima auf, weswegen sich Abchasien in der Sowjetzeit zu einem beliebten Feriengebiet entwickelte. Das warme Klima begünstigt auch den Anbau von Tabak, Tee, Wein und Obst, so dass die Landwirtschaft sowie die Nahrungs- und Genussmittelindustrie zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen des Landes gehören.

Etwa 90 % der Einwohner haben Pässe der Russischen Föderation erhalten. Die Nachfrage nach georgischen Pässen in Abchasien ist relativ gering. Aufgrund der sehr begrenzten internationalen Anerkennung Abchasiens benötigen Bürger Abchasiens für die meisten Reisen ins Ausland eine weitere Staatsbürgerschaft. In der de facto unabhängigen Republik Abchasien sind nur Abchasisch und Russisch Amtssprachen. Im öffentlichen Leben dominiert das Russische, auch unter ethnischen Abchasen. Russisch ist insbesondere auch die Sprache der Wirtschaft, Bildung und Medien und wird nahezu von der gesamten Bevölkerung beherrscht. Laut der letzten Volkszählung im Jahr 2003 sind 60 % der Bevölkerung Christen (Abchasisch-Orthodoxe Kirche, Russisch-Orthodoxe Kirche, Georgisch-Orthodoxe Kirche), 16 % Muslime, 8 % Atheisten, 8 % Anhänger traditioneller abchasischer Religionen oder Neopaganisten, 2 % Anhänger anderer Religionen. Aber nur ein relativ kleiner Teil der sich zu einer Religion bekennenden Personen übt diese Religion auch aktiv aus.
In früheren Jahrhunderten war der Anteil der abchasischen Muslime deutlich höher, ein großer Teil von ihnen emigrierte im 19. Jahrhundert in das Osmanische Reich.

Einer der wichtigsten Wirtschaftszweige Abchasiens ist nach wie vor (beziehungsweise inzwischen wieder) der Tourismus, der bereits vor dem Bürgerkrieg große Bedeutung hatte. Die mit Abstand meisten Touristen stammen dabei aus Russland. Seit der Anerkennung der Unabhängigkeit Abchasiens durch Russland nahm der Tourismus nach Abchasien wieder zu. Nach Angaben der abchasischen Regierung verzeichnete das Land im Jahr 2009 etwa 300.000 Besucher, was einem Anstieg von fast 20 % gegenüber dem Vorjahr darstellt.

Wichtige Exportgüter Abchasiens sind insbesondere Obst und landwirtschaftliche Erzeugnisse, Fischprodukte, Kies sowie Metallerzeugnisse. Auch der Weinbau spielt traditionell eine große Rolle in Abchasien, Wein entwickelt sich zunehmend zu einem bedeutenden Exportgut.

Die offizielle und allgemein übliche Währung des Landes ist der russische Rubel. Daneben gibt es seit 2008 noch die eigens ausgegebene Währung Apsar, die jedoch im Alltag kaum im Umlauf ist. Das Land verfügt über eine eigenständige Zentralbank, die Nationalbank der Republik Abchasien.

Pro-russische Separatisten: Auch in diesen Ländern übt Moskau starken Einfluss aus

Nicht nur im ukrainischen Donbass gibt es Separatisten-Bewegungen, die eigene Staaten unter russischer Prägung fordern. Im Osten der Republik Moldau liegt Transnistrien: Auch hier haben pro-russische Kräfte ihre Unabhängigkeit gefordert. Und dass schon kurz nach dem Zerfall der Sowjetunion. In Georgien sind es die Regionen Südossetien und Abchasien. 2008 gab es sogar einen Krieg zwischen Georgien und Russland. Der Einfluss …

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Georgien beschuldigt Russland der Grenzverschiebung

Georgien wirft Russland vor, während der Corona-Pandemie die Grenzen seiner Einflussgebiete zu verschieben. Das sagte der neue georgische Botschafter Levan Izoria der „Bild“ (Samstagausgabe). „Während sich die ganze Welt darauf konzentriert, die Ausbreitung des Coronavirus zu bekämpfen, setzen die russischen Besatzungstruppen den illegalen Prozess der Installation von `Grenzschildern`, Stacheldrahtzäunen und anderer künstlichen Barrieren entlang der Besatzungslinie fort“, sagte Izoria. Als …

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Deutsche Diplomatin erhält hohen NATO-Posten

Als zweite Frau überhaupt ist offenbar die Diplomatin Bettina Cadenbach für das Amt einer beigeordneten NATO-Generalsekretärin ausgewählt worden. Sie sei von NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg bereits Anfang Juli ernannt worden, berichtet die „Süddeutsche Zeitung“ unter Berufung auf eigene Informationen. Der Norweger setzt sich mit seiner direkten Stellvertreterin Rose Gottemoeller für mehr Vielfalt unter den Mitarbeitern der Militärallianz ein. Innerhalb des Militärbündnisses …

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Georgien will keine Flüchtlingszentren für die EU

Der georgische Außenminister David Zalkaliani hat Überlegungen zurückgewiesen, nach denen in seinem Land Zentren für Asylbewerber entstehen könnten. „Das wurde mit uns Georgiern nicht besprochen. Wir als georgische Regierung haben keine offiziellen Informationen über solche Pläne“, sagte Zalkaliani „Zeit-Online“. Man habe in Georgien bereits eigene Zentren für Inlandsflüchtlinge, so Zalkaliani weiter. Dort seien mehr als 300.000 Flüchtlinge aus Abchasien und …

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Nato sieht nach russischem Manöver „Sapad“ Befürchtungen bestätigt

Nach dem Ende des umstrittenen russisch-weißrussischen Manövers „Sapad 2017“ sieht sich die Nato in ihren Befürchtungen bestätigt. „Eine volle Bewertung wird zwar einige Wochen in Anspruch nehmen, Anhaltspunkte zeigen aber schon jetzt, dass Ausmaß und geografischer Umfang von `Sapad 2017` beträchtlich über die ursprünglichen Ankündigungen hinausgehen“, sagte Nato-Sprecherin Oana Lungescu der „Süddeutschen Zeitung“ (Freitagsausgabe). Nach Angaben des russischen Außenministeriums sollten …

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Georgien fühlt sich durch Moskau bedroht

Russlands Nachbarstaat Georgien fühlt sich durch Moskau bedroht. „Viele Menschen in Georgien haben Angst, dass Russland eines Tages Abchasien und Südossetien annektiert wie im März 2014 die Krim“, sagte Georgiens Außenminister Mikheil Janelidze den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagsausgabe). Die ehemalige Sowjetrepublik Georgien und Russland hatten 2008 Krieg gegeneinander geführt, in dem der Kreml die abtrünnigen Landesteile Abchasien und Südossetien unterstützte. …

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Internationaler Strafgerichtshof ermittelt zu Georgienkrieg

Der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) nimmt Ermittlungen zum Georgienkrieg auf. Wie das Gericht am Mittwoch mitteilte, gaben die Richter einem entsprechenden Antrag von Chefanklägerin Fatou Bensouda statt. Untersucht werden sollen mögliche Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit, die zwischen dem 1. Juli und dem 10. Oktober 2008 in der Region Südossetien begangen worden sein sollen. Es gebe unter anderem Anhaltspunkte für …

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Mißfelder: Russland will Ukraine-Konflikt einfrieren

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Berlin – Nach Auffassung von Philipp Mißfelder (CDU), außenpolitischer Sprecher der Unions-Fraktion im Bundestag, spekuliert die russische Regierung in Moskau darauf, den Konflikt in der Ukraine einzufrieren mit dem Ziel, das bisher Erreichte zu festigen. Dies sei darauf zurückzuführen, dass die „ökonomischen Kosten“ des Konflikts für Moskau „enorm“ seien und die bisher gegen Russland verhängten Sanktionen Wirkung zeigten, sagte der …

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Georgische Außenministerin bittet Merkel um Hilfe im Konflikt mit Russland

Vor den deutsch-russischen Regierungskonsultationen an diesem Freitag in Moskau hat die neue georgische Außenministerin Maja Pandschikidse Bundeskanzlerin Angela Merkel um Hilfe im Konflikt mit Russland gebeten. „Uns ist sehr gut bekannt, dass Deutschland sehr gute Beziehungen zu Russland hat“, sagte Pandschikidse der „Süddeutschen Zeitung“ (Freitagausgabe). Allseits werde auf Deutschland geblickt „als ein Land, das bei den Problemen mit Russland“ helfen …

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