Tag Archives: Ägypten

Ägypten ist ein Staat im nordöstlichen Afrika mit über 87 Millionen Einwohnern und einer Fläche von über einer Million Quadratkilometern. Die Metropole Kairo ist Hauptstadt und eine der bevölkerungsreichsten Städte bzw. Regionen der Erde. Ägypten hat als interkontinentaler Staat eine Landbrücke vom größeren afrikanischen Teil nach Asien, dem Sinai. Diese Halbinsel wird im Allgemeinen zum asiatischen Kontinent gezählt.

Ägypten hat vor allem wegen seiner großen Bevölkerung eine enorme politische und kulturelle Ausstrahlung in der arabischen und islamischen Welt. Aber auch in der Geschichte der Zivilisation der Menschheit hatte es eine große Bedeutung, wovon viele Ausgrabungen und antike architektonische Sehenswürdigkeiten zeugen. Hier entstand bereits um 3000 v. Chr. mit dem Alten Ägypten eine der frühen Hochkulturen der Alten Welt. Das begehrte Land am Nil erlebte nach der Pharaonenzeit eine wechselvolle Geschichte von vielen Fremdherrschaften, bis es 1922 wieder seine Selbstständigkeit erlangte. Aber auch jetzt endeten die Machtkämpfe um Ägypten nicht, sie gingen im Innern weiter. Die Proteste des Arabischen Frühlings erfassten 2011 auch Ägypten. Darauf folgte die Staatskrise 2013/14.

Ägyptens Nachbarländer im Süden sind der Sudan und im Westen Libyen. Die nördliche natürliche Grenze ist das Levantische Meer, der östlichste Teil des Mittelmeeres. Die nächste Insel ist Zypern und befindet sich etwa 380 km Luftlinie von der ägyptischen Küste entfernt. Im Nordosten grenzt Ägypten an Gaza und Israel. Im Südosten hat es eine ausgedehnte Küste zum Roten Meer mit seinen beiden Meeresarmen, dem Golf von Sues und dem Golf von Aqaba bzw. Eilat. Dem letztgenannten Golf liegen Saudi-Arabien und Jordanien gegenüber, wohin Fährverbindungen bestehen. Der längste Strom Afrikas, der Nil, durchfließt das Land von Süd nach Nord als seine wichtigste Lebensader und mündet in einem Delta in das Mittelmeer. Eine weitere Lebensader ist der Sueskanal, eine künstliche Wasserstraße mit herausragender Bedeutung für die Weltwirtschaft, die das europäische Mittelmeer mit dem Indischen Ozean verbindet. Große Teile des Territoriums des Landes sind Wüsten.

Das Bevölkerungswachstum betrug 2009 1,8 % pro Jahr, was Beobachter als „demografische Zeitbombe“ sehen (vgl. Überbevölkerung und Youth Bulge). Um 1800 hatte das Land nur etwa 2,5 Millionen Einwohner und im Jahre 1900 betrug die Bevölkerung etwa 12,5 Millionen Einwohner. Ab etwa der Mitte des 20. Jahrhunderts wächst die Bevölkerung Ägyptens dynamisch. Betrug diese um 1960 noch etwa 29 Millionen, so waren es 2000 schon 70 Millionen. Gegen Ende 2014 wird die Gesamtzahl der ägyptischen Bevölkerung auf etwas mehr als 87 Millionen geschätzt.

Staatlich anerkannt sind nur Muslime, Christen und Juden. Daneben existieren in Ägypten noch verschiedene andere kleinere Religionsgemeinschaften, rund 5700 Bahais, etwa 150 Mormonen und verschiedene kleinere ägyptische Religionsgemeinschaften. Die Bahais, deren Institutionen 1960 durch ein Gesetz aufgelöst wurden, kämpfen um staatliche Anerkennung.

Ägypten nimmt vom Pro-Kopf-Einkommen her im afrikanischen Vergleich eine mittlere Position ein. Das BIP ist 2004 um 4,2 % gewachsen. Davon wurden 15 % in der Landwirtschaft, 37 % in der Industrie und 48 % im Dienstleistungssektor erwirtschaftet. 27 % aller Erwerbstätigen arbeiteten 2002 in der Landwirtschaft, 21 % in der Industrie und 52 % im Dienstleistungssektor.

Die zuvor eher sozialistische Planwirtschaft Ägyptens wurde ab den 1970er Jahren unter Präsident Anwar as-Sadat liberalisiert und nach Außen geöffnet. Insbesondere in den 1990ern wurden mehrere staatliche Unternehmen privatisiert. Ägypten ist nach Südafrika das am stärksten industrialisierte Land Afrikas, allerdings ist die Landwirtschaft nach wie vor eine wichtige Grundlage der Wirtschaft. Die Haupteinnahmequellen Ägyptens sind der Erlös aus dem Erdölexport und der Benutzung des Sueskanals sowie die Gastarbeiterüberweisungen und der Tourismus. Ein gravierendes Problem ist die hohe Auslandsverschuldung, sie betrug 2009 28,45 Mrd. US-Dollar. Die Einkommensverteilung im Land ist sehr ungleich. Im Korruptionswahrnehmungsindex von 2009 wird das Land als überdurchschnittlich korrupt gekennzeichnet. Eine größere Rolle in der Wirtschaft kommt auch dem Militär zu, das zahlreiche Unternehmen betreibt. Im Frühjahr 2013 zeigt sich ein Steigen von Armut, verbunden mit Devisenknappheit und stark gesunkenen Tourismus-Einnahmen. Die Zerrissenheit der politischen Landschaft scheint wirtschaftliche Reformen zu verzögern. Internationale Lebensmittelhilfen (Getreide) werden diskutiert.

Der Tourismus ist eine der wichtigsten wirtschaftlichen Einnahmequellen im Land. Besonders die ägyptischen Altertümer sind ein großer Anziehungsmagnet für ausländische Besucher. Thomas Cook erfand hier 1869 die Pauschalreise, in dem er Briten und Amerikaner durch das Land der Pharaonen lotste. Neben Gizeh, Kairo und Alexandria wird auch Luxor gern besucht, von wo aus unter anderem das Tal der Könige erreicht werden kann. Luxor ist auch der Ausgangspunkt für Nilkreuzfahrten bis nach Assuan. Von dort werden Flüge und Bus-Touren nach Abu Simbel angeboten. Die meisten Reiseveranstalter bieten dann einen Inlandsflug nach Kairo und nach diesem Kairo-Aufenthalt einen Badeurlaub in Hurghada an.

Außenminister Gabriel verurteilt Raketenangriff auf Eilat

Bundesaußenminister Sigmar Gabriel hat den Angriff auf die israelische Stadt Eilat am Roten Meer verurteilt. „Erneut sind unsere israelischen Freunde zum Ziel eines Terrorangriffs geworden“, sagte Gabriel am Donnerstag. „Wir sind erleichtert, dass der Plan der Terroristen nicht aufgegangen ist, die israelischen Sicherheitsvorkehrungen gegriffen haben und bei dem Angriff niemand zu Schaden gekommen ist.“ Schon der Versuch zeige das menschenverachtende …

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Europol: Westliche Balkanroute ist nicht geschlossen

Ungeachtet verstärkter Grenzkontrollen können Migranten aus Sicht der EU-Strafverfolgungsbehörde Europol weiterhin mit Hilfe von Schleppern ihr Zielland in Europa erreichen: „Die westliche Balkanroute ist nicht geschlossen – auch wenn die Grenzen viel besser geschützt sind als vor einem Jahr“, sagte Robert Crepinko, Leiter des Anti-Schmuggler Zentrums (European Migrant Smuggling Centre, EMSC) von Europol, der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Freitagsausgabe). Ein Sprecher …

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CSU will gerettete Mittelmeerflüchtlinge in Afrika absetzen

Die CSU will künftig die im Mittelmeer geretteten Flüchtlinge in Afrika absetzen. „Wir müssen umgehend auch auf der zentralen Mittelmeerroute den Automatismus durchbrechen, dass alle geretteten Menschen nach Europa gebracht werden“, schreibt die CSU-Landesgruppe nach einem Bericht der „Rheinischen Post“ (Donnerstagausgabe) in einem Beschlusspapier für die Klausur in der nächsten Woche in Kloster Seeon. Kooperationen mit afrikanischen Staaten wie Ägypten …

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Italiens Einwanderungsbehörde: Identität kann frei erfunden sein

Der Chef der italienischen Einwanderungsbehörde sieht weiter große Probleme bei der Identifizierung von Flüchtlingen an der EU-Außengrenze. „Niemand kennt die wirkliche Identität der Menschen, die ankommen“, sagte Mario Morcone der „Welt“. „Herkunftsland, Name, Alter – alles kann praktisch frei erfunden sein.“ Bei der Suche nach der wahren Identität sei Italien auf die Zusammenarbeit mit afrikanischen Staaten angewiesen. Dabei seien nur …

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Deutschland zahlte seit Jahresbeginn 548,55 Millionen Euro ans Welternährungsprogramm

Deutschland hat seit Jahresbeginn bereits 548,55 Millionen Euro an das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) gezahlt. Wie die „Bild“ (Samstag) berichtet, ist die Bundesregierung damit der größte Spender an das WFP, das die Nahrungsversorgung von Flüchtlingen in Syrien, Libanon, Irak, Jordanien, Türkei und Ägypten gewährleistet. Die Europäische Kommission zahlte demnach in diesem Jahr 169 Millionen Euro, die USA 85 Millionen …

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Innenministerium: Migranten aus dem Mittelmeer direkt zurückschicken

Das Bundesinnenministerium spricht sich dafür aus, im Mittelmeer gerettete Migranten möglichst direkt nach Afrika zurückzuschicken. Das bestätigte das Haus von Innenminister Thomas de Maizière (CDU) der „Welt am Sonntag“. „Die fehlende Aussicht auf das Erreichen der europäischen Küste könnte ein Grund sein, warum die Migranten davon absehen, unter Einsatz ihres Lebens und hoher eigener finanzieller Mittel, die gefährliche Reise anzutreten“, …

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Pro Asyl prangert Umgang mit Flüchtlingen in Calais an

Die Flüchtlingshilfeorganisation Pro Asyl kritisiert mit Blick auf die Räumung des Flüchtlingslagers im nordfranzösischen Calais scharf die Rolle Großbritanniens: „Die britische Regierung trägt die Hauptverantwortung für die menschenunwürdigen Zustände. Statt Flüchtlinge aufzunehmen und Asylanträge zu prüfen, verschanzt sich Großbritannien hinter Zäunen und weigert sich, legitime Interessen der Flüchtlinge zu berücksichtigen“, sagte Geschäftsführer Günter Burkhardt der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Dienstag). Dies …

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Ägypten: Zwölf Tote bei Angriff im Sinai

Bei einem Angriff auf der Sinai-Halbinsel in Ägypten sind dutzende Menschen ums Leben gekommen. Mindestens zwölf Soldaten wurden bei dem Angriff auf einen Kontrollpunkt getötet, teilte das Militär mit. Die Attacke habe sich rund 80 Kilometer östlich des Suez-Kanals ereignet. Bei dem Gefecht seien mindestens 15 Angreifer getötet worden. Die Aufständischen hätten Mörser und Raketen eingesetzt. Zunächst bekannte sich niemand …

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Schulz will Flüchtlingsabkommen mit Ägypten

Angesichts einer aus Ägypten drohenden neuen Flüchtlingswelle hat sich EU-Parlamentspräsident Martin Schulz (SPD) dafür ausgesprochen, mit Kairo ein Flüchtlingsabkommen zu erreichen ähnlich dem mit der Türkei. „Diesen Weg müssen wir einschlagen“, sagte Schulz der „Süddeutschen Zeitung“. Der Schutz der Flüchtlinge und die Bekämpfung des Schlepperwesens müssten im Vordergrund stehen. Schulz sagte weiter, am EU-Türkei-Abkommen zeige sich, dass eine solche Zusammenarbeit …

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Bono: „Ich habe das Gesicht von Boko Haram gesehen“

Terrorismus

Bono, Sänger der irischen Rockband U2 und politischer Aktivist, hat nach Rückkehr von einer Reise nach Nigeria vor einer humanitären Katastrophe im Nordosten des Landes gewarnt. „Nach Angaben der Vereinten Nationen droht dort 50.000 Kindern der Hungertod. Den UN fehlen dafür 300 Millionen Dollar. Wir müssen helfen. Und zwar schnell“, sagte Bono der „Welt am Sonntag“. Die Region wird von …

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Frontex plant „Grenzen-Stresstest“

Frontex-Direktor Fabrice Leggeri wird im Oktober eine Schwachstellenanalyse an den Grenzen einiger EU-Mitgliedsstaaten vornehmen – darunter sind auch Deutschland und Griechenland. Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums bestätigte diese Ankündigung. Vorbild für die Überprüfung der Grenzen sind jene Banken-Stresstests, die seit der Finanzkrise durch die Europäische Zentralbank durchgeführt werden. Bei der Frontex-Schwachstellenanalyse könnten verschiedene Szenarien an den See-, Land- und Luftgrenzen durchgespielt …

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