Die französische AFP ist die älteste internationale Nachrichtenagentur. Gegründet 1835 in Paris von Charles-Louis Havas war sie zuerst als „Agence des feuilles politiques, correspondence générale“ bekannt. Heute ist sie weltweit als drittgrößte Nachrichtenagentur tätig und hat neben der Zentrale in Paris Büros und Mitarbeiter in 150 Ländern. Sie bietet Nachrichten in Französisch, Englisch, Deutsch, Arabisch, Spanisch und Portugiesisch an. Pro Tag versendet AFP weltweit rund 3.200 Artikel, 2.500 Fotos, 100 Infografiken und 150 Videobeiträge. In Deutschland betreibt AFP eine Tochter-GmbH, welche von der französischen Zentrale weitgehend unabhängig ist und für den deutschsprachigen Markt in allen bedeutenden Ressorts Nachrichten produziert. Seit 1998 ist der Sport-Informations-Dienst eine hundertprozentige AFP-Tochter.
Umbenannt wurde sie am 20. August 1944, dem Tag der Befreiung von Paris, als eine Gruppe von Journalisten in das Agenturgebäude an der Place de la Bourse marschierte und den ersten Text der „Agence française de Presse“ in die Welt schickte. Einen Monat später erhielt sie ihren bis heute gültigen Namen „Agence France-Presse“.
1957 erhielt die AFP einen Rechtsstatus, der den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten in Deutschland nahekommt. Der Vorstand („conseil d’administration“) besteht aus zehn Vertretern der Medien (davon acht aus den Printmedien und zwei aus dem Rundfunk), drei Vertretern der französischen Regierung und zwei Vertretern der AFP-Mitarbeiter. Der gesetzlich verankerte Status soll die Unabhängigkeit von Staat und Privateigentümern garantieren. Finanziell besteht aber eine erhebliche Abhängigkeit vom französischen Staat: 40 Prozent der Einnahmen von AFP stammen aus Abonnements staatlicher Einrichtungen.
Heute hat die AFP ungefähr 1200 festangestellte Journalisten, unter ihnen etwa 250 Fotografen, und mehr als 2000 freie Mitarbeiter in 165 Ländern. Damit hat sie eines der dichtesten Korrespondentennetze weltweit.
AFP verfolgt seit mindestens 2009 in der Bundesrepublik Deutschland mutmaßliche Urheberrechtsverletzungen bei Blogs und Kleinstwebseitenbetreibern in Form von Massenabmahnungen durch die Anwaltskanzlei KSP in Hamburg. Kontrovers ist hierbei die Androhung drastischer finanzieller Rechtsfolgen und Klageandrohungen. Die Schadensersatzforderungen erfolgen anhand hypothetischer Lizenzgebühren gemäß Vergütungsregeln des DJV (Deutscher Journalisten-Verband). Zahlreiche Blogger und Kleinstwebseitenbetreiber fühlen sich durch das umstrittene von AFP beauftragte anwaltliche Inkasso massiv finanziell bedroht und zahlen ungeachtet der Rechtmäßigkeit der Forderung, da sie die gerichtliche Auseinandersetzung gegen die französische Agentur scheuen.
Beim Anschlag auf das Serena Hotel in Kabul am 20. März 2014 starb der AFP-Journalist Sardar Ahmad. Ahmad war Leiter des AFP Büros in Kabul und starb zusammen mit seiner Frau und zwei seiner drei Kinder bei dem Anschlag.