Tag Archives: Albrecht Glaser

Albrecht Heinz Erhard Glaser (* 8. Januar 1942 in Worms) ist ein deutscher Politiker. Er wurde bekannt als CDU-Kommunalpolitiker und Stadtkämmerer in Frankfurt am Main durch den Kauf der umstrittenen „Glaser-Fonds“. Nach seinem Austritt aus der CDU war er Gründungsmitglied der Alternative für Deutschland (AfD) und ist dort seit 2015 einer der drei stellvertretenden Parteisprecher. Für diese trat er als Kandidat für die Wahl des Bundespräsidenten 2017 an.

Kommunalpolitik in Frankfurt und die „Glaser-Fonds“

Ab 1995 war er im Stadtrat von Frankfurt am Main zuständig für Wirtschaft und Gesundheit.[14] 1997 übernahm er von Tom Koenigs (Bündnis 90/Die Grünen) das Amt des Stadtkämmerers und wurde als solcher bekannt.

In dieser Funktion legte er im Jahr 2000 100 Millionen DM in einem Fonds an, der in der Finanzkrise ab 2007 deutlich ins Minus rutschte.[16] Weitere 100 Millionen DM legt er mit ähnlich negativem Ergebnis für die städtische Zusatzversorgung der Bediensteten an. An- und Verkauf der beiden sogenannten „Glaser-Fonds“ verbinden Medien und Politik immer noch mit seiner Person. Kritiker bemängelten auch, dass die Transaktionen an Magistrat und Stadtparlament vorbei erfolgt seien. Die Hessische Gemeindeordnung sah für solche kommunalen Geldanlagen damals allerdings noch keine Zustimmung der beiden Gremien vor.

Die Summe, die Glaser insgesamt in Spekulationsanlageformen gesteckt hatte, wurde 2012 mit 279 Millionen Euro beziffert. Die Stadt stieß den ersten „Glaser-Fonds“ im Herbst 2013 für 43,2 Millionen Euro (84,5 Millionen DM) ab. Allein damit machte sie laut Bund der Steuerzahler einen Verlust von 9 Millionen Euro. Dazu kam der Verzicht auf Zinsen und weitere Einbußen, da während des Anlagezeitraums Ausschüttungen in Höhe von 3,8 Millionen Euro wieder in den Fonds reinvestiert worden waren. Der zweite Fonds für die städtische Zusatzversorgung der Bediensteten wurde offensichtlich noch nicht abgestoßen. Den Schaden, der der Stadt durch das Halten beider „Glaser-Fonds“ entstanden ist, schätzte Lothar Reininger (Die Linke) auf 80 Millionen Euro.

In seiner Amtszeit war Glaser auch an der Ausschreibung für den Bau der Commerzbank-Arena beteiligt. Oberbürgermeisterin Petra Roth (CDU) beabsichtigte bereits 2000 wegen vorhandener schwarzer Kassen und Zerwürfnissen mit der SPD, Glaser mit dem Sozialdezernat zu beauftragen.[25] 2001 setzte sie ihn als Finanzdezernenten letztendlich ab.[26][27] Im Amt als Kämmerer folgte ihm im Januar 2002 Horst Hemzal, ebenfalls CDU. Bis Anfang 2004 blieb Glaser Vorsitzender des CDU-Stadtbezirksverbands Frankfurt-Innenstadt.[29] Über seine Zeit und Erfahrungen im Römer, dem Frankfurter Rathaus, wollte er später in Buchform berichten.

Parteiübertritt und Wirken in der AfD

Im Herbst 2012 trat Glaser nach 42 Jahren aus der CDU aus und im März 2013 in die neugegründete AfD ein.[1] Mit der Mitgliedsnummer 30 zählt er zu den Gründern der Partei[31] und ist Vorsitzender der Satzungskommission. Glaser ist Mitglied im AfD-Kreisverband Schwalm-Eder-Kreis.

Bei der Bundestagswahl 2013 war Glaser Kandidat der AfD auf Platz 3 der Landesliste Hessen. Vom 4. Mai 2013 bis zum 23. November 2013 war er zusammen mit Eberhard von dem Bussche Vorstandssprecher der AfD Hessen.[34][35] Am 30. Mai 2015 wurde er erneut in den Vorstand der AfD Hessen gewählt und ist seitdem einer der drei Sprecher des Landesverbandes Hessen.

Auf dem Bundesparteitag in Essen am 4. Juli 2015 wurde er zu einem von drei stellvertretenden Bundesvorsitzenden gewählt. Auf dem Bundesparteiprogrammtag der AfD am 30. April 2016 in Stuttgart wurde Glaser als Kandidat für die Wahl des Bundespräsidenten 2017 benannt. Bei der Wahl durch die Bundesversammlung erhielt Glaser mit 42 von 1253 der abgegebenen Stimmen die drittmeisten. Es gab mindestens sieben Abweichler aus anderen Parteien, die zusätzlich zu den 35 AfD-Delegierten für Glaser stimmten.

Am 5. November 2016 wurde er auf Platz 5 der hessischen AfD-Landesliste gewählt und zog damit bei der Bundestagswahl 2017 in den Bundestag ein.

Im Frühjahr 2017 forderte Glaser die Abschaffung des Grundrechts auf Religionsfreiheit für Muslime. Vor diesem Hintergrund kündigten Bundestagsabgeordnete von SPD, FDP, Bündnis 90/Die Grünen und der Linken vor der Konstituierung des neuen Bundestages im Oktober 2017 an, den für das Amt des Bundestagsvizepräsidenten kandidierenden Glaser nicht zu wählen. Der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Fraktion, Carsten Schneider, erklärte, Kandidaten für dieses Amt müssten auf dem Boden des Grundgesetzes stehen und insbesondere die Grundrechte respektieren.

Weiterer AfD-Kandidat fällt bei Bundestagsvize-Wahl durch

Nach Albrecht Glaser, Mariana Harder-Kühnel und Gerold Otten ist mit Paul Podolay auch der vierte AfD-Kandidat bei der Wahl zum Bundestagsvizepräsidenten durchgefallen. Podolay erhielt am Donnerstagnachmittag im ersten Wahlgang im Bundestag 214 Ja-Stimmen, 397 Abgeordnete stimmten gegen ihn. Zudem gab es 33 Enthaltungen und eine ungültige Stimme. Zur Wahl nötig war eine einfache Mehrheit von 355 Stimmen. Nach einem Beschluss …

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AfD-Spitzenpolitiker wenden sich gegen Machtanspruch von Höcke

In der AfD bildet sich breiter Widerstand gegen den Thüringer Landesvorsitzenden Björn Höcke. In einem parteiinternen Aufruf wenden sich laut übereinstimmenden Berichten der „Welt“ und des „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ mehr als hundert zum Teil hochrangige Mandats- und Funktionsträger der AfD gegen Höckes Machtansprüche in der Gesamtpartei. „Die AfD ist und wird keine Björn-Höcke-Partei“, heißt es in dem Aufruf, der seit einigen …

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Bundestagsvize-Kandidat Otten hat Claudia Roth nicht gewählt

Der Kandidat der AfD für den Posten des Bundestagsvizepräsidenten, Gerold Otten, hat selbst nicht alle Kandidaten der anderen Parteien gewählt. „Ich verrate kein Geheimnis, wenn ich sage, dass ich Claudia Roth nicht gewählt habe“, sagte er dem Nachrichtenportal T-Online. „Aufgrund ihrer Art, aufgrund ihrer Angriffe auf uns, aufgrund ihrer Haltung zu Deutschland, wegen der Demonstrationen, an denen Sie teilgenommen hat. …

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AfD-Politikerin Harder-Kühnel rechnet mit Wahl

Die hessische AfD-Bundestagsabgeordnete Mariana Harder-Kühnel erwartet, in der kommenden Woche nach zwei erfolglosen Anläufen zur Bundestagsvizepräsidentin gewählt zu werden. Sie habe Gespräche mit führenden Vertretern aller anderen Fraktionen bis auf die der Linkspartei geführt, sagte Harder-Kühnel dem Nachrichtenmagazin Focus. Die Stimmung ihr gegenüber sei „nicht unfreundlich“ gewesen. Sie rechne deshalb damit, dass viele Abgeordnete, die bisher gegen sie gestimmt hätten, …

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Harder-Kühnel glaubt weiter an Wahl als Bundestagsvize

Die AfD-Politikerin Mariana Harder-Kühnel glaubt auch nach ihrem Scheitern im zweiten Wahlgang weiter an ihre Wahl als Bundestagsvizepräsidentin. Sie gehe davon aus, „dass viele Kollegen im dritten Wahlgang nicht mehr mit Nein stimmen werden“, sagte Harder-Kühnel am Donnerstagabend. „Ansonsten wird den anderen Fraktionen zu Recht vorgeworfen werden, sich undemokratisch zu verhalten und der größten Oppositionsfraktion und ihren Millionen von Wählern …

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Bundestagsvize-Wahl: AfD-Kandidatin im zweiten Wahlgang gescheitert

Mehr als ein Jahr nach der konstituierenden Sitzung des 19. Deutschen Bundestages ist die AfD-Kandidatin Mariana Harder-Kühnel bei der Wahl zur Bundestagsvizepräsidentin auch im zweiten Wahlgang durchgefallen. Sie erhielt am Donnerstag im Bundestag nur 241 von 659 abgegebenen Stimmen. 377 Abgeordnete stimmten mit Nein, 41 enthielten sich. Die erforderliche Mehrheit lag bei 355 Stimmen. Auch bei Wahlen für weitere Gremien …

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AfD-Bundestagsvize-Kandidat Glaser: „Deutschland ist arm“

Der umstrittene AfD-Kandidat für den noch unbesetzten Posten als Bundestagsvizepräsident, Albrecht Glaser, hat Deutschland in seiner ersten Bundestagsrede als nicht wohlhabendes Land dargestellt. „Deutschland ist arm“, sagte Glaser am Donnerstag unter Bezug auf eine EZB-Vermögensstudie von 2013 – mit Daten von 2008 bis 2010. Das Median-Vermögen betrage in Deutschland nur rund 51.000 Euro, Deutschland sei demnach Schlusslicht in Europa. Auch …

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Kein weiterer Wahlgang für Bundestagsvize-Posten

Der AfD-Kandidat für das Amt des Bundestagsvizepräsidenten, Albrecht Glaser, wird wohl keine Gelegenheit bekommen, sich erneut zu bewerben. Das berichtet die „Mitteldeutsche Zeitung“ (Online-Ausgabe). Mit Ausnahme der Linken lehnten es demnach in der Sitzung des Ältestenrates am Donnerstagnachmittag alle anderen Fraktionen ab, einen weiteren Wahlgang durchzuführen. Glaser hatte nach der Bundestagswahl im Plenum des Bundestages bei drei Wahlgängen nicht die …

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Pazderski, Gottschalk und Glaser stellvertretende AfD-Bundessprecher

Der Berliner Landesvorsitzende Georg Pazderski und die Bundestagsabgeordneten Kay Gottschalk sowie Albrecht Glaser sind am Samstag auf dem AfD-Bundesparteitag in Hannover zu stellvertretenden Bundessprechern ihrer Partei gewählt worden. Pazderski erhielt bei seiner Wahl 51,2 Prozent Zustimmung und setzte sich damit unter anderem gegen den ehemaligen „Bild“-Journalisten Nicolaus Fest durch, der auf 34,4 Prozent kam. Pazderski war bei der Wahl zum …

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Neuer Bundestag erstmals zusammengetreten

Der neue Bundestag ist gut vier Wochen nach der Wahl erstmals zusammengetreten. Der FDP-Politiker Hermann Otto Solms eröffnete die konstituierende Sitzung des Parlaments am Dienstag als Alterspräsident mit einer Rede. Dabei sagte er, dass es eine große Ehre, aber eine „noch viel größere Verpflichtung“ sei, Mitglied des Deutschen Bundestages zu sein. Der FDP-Politiker appellierte an die Abgeordneten, die Entscheidung der …

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SPD offen für Bundestagsvizepräsidenten von der AfD

Die SPD ist grundsätzlich bereit, einen Kandidaten der AfD für das Amt des Bundestagsvizepräsidenten zu wählen. „Ich stimme mit der AfD in keiner Weise überein, aber sie hat einen Repräsentationsanspruch“, sagte Carsten Schneider, Parlamentarischer Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktionen, der „Welt“ (Mittwochsausgabe). Schneider ließ aber erkennen, dass er den von der AfD nominierten Kandidaten Albrecht Glaser für nicht wählbar hält. „Herr Glaser …

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