Schäuble würdigt früheren Bundeskanzler Brandt

Zum 100. Geburtstag Willy Brandts hat Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble den früheren Bundeskanzler als eine politische Persönlichkeit gewürdigt, die „die Deutschen und gerade meine Generation seit den Sechzigerjahren stark beschäftigt“ hat. „Bei allen unterschiedlichen politischen Auffassungen war Brandt ein politischer Gegner, der Achtung und Respekt einflößte“, schreibt Schäuble in einem Gastbeitrag für die „Welt“ (Online: Freitag; Print: Samstag). Brandts Ostpolitik habe die Union damals „fast zerrissen und vor schwierigste Fragen gestellt – auch mich selbst“

Andererseits habe die Verleihung des Friedensnobelpreises „uns doch alle stolz gemacht“. Und sein historischer Kniefall von Warschau – „das hat er für uns alle getan“, schreibt Schäuble. Brandts Parole „Mehr Demokratie wagen“ habe er damals als „anmaßend“ empfunden. „Ich hielt das Prinzip der Demokratie nicht einfach für übertragbar vom Staat auf andere Bereiche in Gesellschaft und Wirtschaft.“ In der Diskussion über die Verlegung des Parlaments- und Regierungssitzes von Bonn nach Berlin 1991 hätten er und Brandt beieinander gestanden: „Es war etwas Besonderes für mich, als er nach meiner Rede im Bonner Bundestag zu mir kam und mir die Hand schüttelte. Das bleibt für mich unvergessen. Seitdem waren wir beide „Berliner“.“ (dts Nachrichtenagentur)

Foto: Wolfgang Schäuble, über dts Nachrichtenagentur

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