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Ernst Fehr (* 21. Juni 1956 in Hard, Vorarlberg) ist ein österreichischer Wirtschaftswissenschaftler und Professor für Mikroökonomik und Experimentelle Wirtschaftsforschung am Institut für Volkswirtschaftslehre der Universität Zürich.
Seine Forschung umfasst die Bereiche der Entwicklung der menschlichen Zusammenarbeit und Sozialität, insbesondere Fairness, Reziprozität und begrenzte Rationalität (Verhaltensökonomie respektive Behavioral Economics). Er ist auch bekannt für seine Beiträge zu dem neuen Gebiet der Neuroökonomie sowie zur Behavioral Finance und Experimentalökonomie. Nach IDEAS/RePEc ist er der zweiteinflussreichste deutschsprachige Ökonom, z. B. im September 2011 als 99. weltweit rangiert. 2015 steht sein Name erstmals im F.A.Z.-Ökonomenranking der einflussreichsten Ökonomen Deutschland (2. Rang). In der Schweiz führt er die NZZ-Rangliste der besten Ökonomen der Schweiz seit 2014 an.
2016 führt Fehr die Rangliste der einflussreichsten Ökonomen sowohl in Deutschland (F.A.Z.-Ökonomenranking), Österreich (Presse-Ökonomenranking) und der Schweiz (NZZ-Ökonomenranking) an.
Fehr studierte von 1975 bis 1980 Volkswirtschaftslehre an der Universität Wien und schloss mit dem Magister ab. Zwischen 1980 und 1982 war er als Forschungsassistent am Lehrstuhl von Alexander Van der Bellen tätig; in dieser Zeit besuchte er auch Kurse am Institut für Höhere Studien. Hieran schloss sich 1982 eine Assistenzprofessur an der Technischen Universität Wien (Lehrstuhl von Helmut Frisch) an, die er bis 1991 innehatte. Zwischen 1988 und 1989 bekleidete Fehr zudem eine Forschungsstelle an der London School of Economics.
Fehr wurde 1986 promoviert, im Juni 1991 schließlich habilitiert. Von 1991 bis 1994 war er als außerordentlicher Professor an der Technischen Universität Wien beschäftigt, ab 1993 war er in Wien zudem Direktor des Ludwig Boltzmann Institute for Research in Economic Growth (bis 2003). Seit 1994 ist er ordentlicher Professor für Mikroökonomik und Experimentelle Wirtschaftsforschung an der Universität Zürich, wo er darüber hinaus als Direktor des 2011 neu geschaffenen Instituts für Volkswirtschaftslehre fungiert. Fehr hat zahlreiche Rufe von renommierten Universitäten abgelehnt, unter anderem von der Universität Bonn, der University of California, Berkeley, der University of Cambridge und der University of Oxford. Von 2003 bis 2005 war er zudem Präsident der Economic Science Association.
Fehr ist Gründungsmitglied und Verwaltungsratsmitglied des auf Verhaltensökonomik spezialisierten Wirtschafts-Beratungsunternehmens FehrAdvice & Partners. Zudem ist er Initiator und Präsident des Stiftungsrats der Excellence Foundation Zurich for Economic and Social Research, die sich die Förderung „gesellschaftsrelevanter ökonomischer Spitzenforschung“ an der Universität Zürich zum Zweck setzt.[8] Seit 2012 leitet Fehr als Direktor das UBS International Center of Economics in Society.[9] Das UBS Center ist ein assoziiertes Institut der Universität Zürich. Es finanziert wirtschaftswissenschaftliche Forschung am Institut für Volkswirtschaftslehre der Universität Zürich.
Fehrs wissenschaftliche Arbeiten umfassen einerseits Beiträge zur Erforschung der sozialen Präferenzen von Menschen (Verhaltensökonomie), andererseits Beiträge zur Erforschung des menschlichen Gehirns in Zusammenfassung mit ökonomischen Entscheidungen (Neuroökonomie). Darüber hinaus beschäftigt sich Fehr mit den psychologischen Grundlagen von Anreizsystemen, den Auswirkungen von verschiedenen sozialen Identitäten auf menschliches Verhalten, insbesondere der Ehrlichkeit und der freiwilligen Bereitschaft, zu öffentlichen Gütern beizutragen.
Daneben war Fehr maßgeblich an der Entwicklung des Market Adjusted Performance Indicators (MAPI) beteiligt, einem relativen Leistungsindikator zur Messung der Managementperformance von börsennotierten Unternehmen. Der MAPI wird einerseits für die Bestimmung der variablen Vergütung im Top-Management verwendet. Andererseits ist der MAPI ein Indikator, ob das Prinzipal-Agenten Problem in der Corporate Governanance respektive Unternehmensführung von börsennotierten Unternehmen ansatzweise gelöst ist.
14. Juli 2017 6:40
Lübeck, News
Forscher der Universitäten Lübeck und Zürich und der Feinberg School of Medicine in Chicago finden heraus, dass generöses Verhalten und Glücksgefühle in unserem Gehirn miteinander verknüpft sind. Viele Menschen sind erstaunlich großzügig; sie machen anderen gerne Geschenke, helfen beim Umzug oder gießen die Blumen, wenn jemand im Urlaub ist. Generöses Verhalten ist jedoch auch immer mit Kosten verbunden; man muss …
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18. April 2016 7:55
Braunschweig, Göttingen, Hannover, Hildesheim, News, Oldenburg, Osnabrück, Salzgitter, Schlagzeilen - aktuelle Wirtschaftsnachrichten, Unternehmen - aktuelle Wirtschaftsnachrichten zu Firmen, Wolfsburg
Die hohe Entlohnung der VW-Vorstände ist nach Ansicht eines führenden Vergütungsspezialisten ungerechtfertigt: „Das VW-Anreizsystem ist ein Musterbeispiel für Intransparenz“, betonte Ernst Fehr von der Universität Zürich im Interview mit dem „Handelsblatt“ (Montagsausgabe). „Es muss für einen Außenstehenden nachvollziehbar sein, warum ein Vorstandschef so und so viel verdient. Ich will wissen, warum Herr Winterkorn nicht zehn, sondern 15 Millionen bekommt“, forderte …
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10. Februar 2016 7:57
Karriere - aktuelle Wirtschaftsnachrichten zu Arbeit, Stellen, Bildung, News
Bei der Festlegung von Extra-Zahlungen für Top-Manager werden dem bekannten Wirtschaftsprofessor Ernst Fehr von der Universität Zürich zufolge viele Fehler gemacht. „Die Boni haben Fallstricke“, sagte er im Interview mit dem „Handelsblatt“ (Mittwochsausgabe). Ein Bonus dürfe beispielsweise nicht an den Aktienkurs des Unternehmens gekoppelt sein. „Er hat häufig nichts mit der Leistung des Managements zu tun“, sagte Fehr. Der Kurs …
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5. September 2015 5:30
Deutschland, Europa, News, Schlagzeilen - aktuelle Wirtschaftsnachrichten, Schweiz
Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn ist zum zweiten Mal in Folge der einflussreichste Ökonom Deutschlands. In der Rangliste der F.A.Z., die die Resonanz in Medien, Politik und Forschung misst, hat er seinen Vorsprung angesichts der Griechenland-Krise noch ausgebaut. Der Vorjahreszweite, Marcel Fratzscher vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung, fällt um einen Rang zurück. Stattdessen schiebt sich der Schweizer Verhaltensökonom Ernst Fehr auf die …
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20. November 2014 8:22
News, Schweiz
Bankangestellte sind nicht unehrlicher als Mitarbeitende anderer Branchen. Hingegen begünstigt die Unternehmenskultur der Bankenindustrie implizit unehrliches Verhalten. Dies legt eine wirtschaftswissenschaftliche Studie der Universität Zürich nahe. Ein Normenwandel wäre wichtig, um das angekratzte Image der Branche zu verbessern. In den letzten Jahren kam es in der Bankenindustrie häufig zu Betrugsfällen, was zu einem erheblichen Imageverlust der Banken geführt hat. Sind …
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