Schäuble trauert um Hans-Dietrich Genscher

Wolfgang Schäuble, über dts NachrichtenagenturFinanzminister Wolfgang Schäuble trauert um Hans-Dietrich Genscher: „Am 3. Oktober 1990 standen wir vor dem Berliner Reichstag. Ich werde nicht vergessen, wie glücklich Genschers Augen an jenem Abend blitzten.“ In einem persönlichen Nachruf für die „Bild-Zeitung“ schreibt Schäuble: „Wir schätzten uns. Wir haben eng und vertrauensvoll zusammengearbeitet. Er besuchte mich 1990 im Krankenhaus, kurz nach dem Attentat, das mich seither an den Rollstuhl fesselt. Wenige Wochen zuvor hatten wir noch die deutsche Einheit gefeiert.“

Gemeinsam hätten sie unter der Führung Helmut Kohls die Weichen für die Wiedervereinigung gestellt, so Schäuble. „Immer hat er daran geglaubt, dass die Teilung unseres Landes einmal überwunden wird. Er war Deutscher aus tiefstem Herzen – und er war ein überzeugter Europäer. Weil er immer wusste, dass Deutschland am besten in einem geeinten Europa aufgehoben ist.“ Als Genscher 1992 die politische Bühne verließ, war Schäuble, so schreibt er in dem Nachruf, einer der wenigen, die vorab eingeweiht waren: „Ich habe diesen Schritt damals bedauert, doch er hat mir vor allem großen Respekt abgenötigt.“

Foto: Wolfgang Schäuble, über dts Nachrichtenagentur

 

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