Quantitative Lockerung, auch monetäre Lockerung englisch quantitative easing, ist die Geldpolitik einer Zentralbank, die zum Einsatz kommt, wenn der Zinssatz der Zentralbank bereits auf null oder fast auf null gesetzt wurde und weiterhin eine expansive Geldpolitik angesagt ist. In diesem Fall kauft die Zentralbank Anleihen, private oder Staatsanleihen, um weiterhin die Wirtschaft und den jeweiligen Staat mit mehr Geld zu versorgen. Im Ergebnis nehmen die Bilanzsummen der Zentralbanken zu. Ziel der quantitativen Lockerung ist es, die Reserven in den Bilanzen der Geschäftsbanken zu erhöhen. Darunter wird auch Geldschöpfung verstanden. Der Begriff Quantitative Lockerung wurde erstmals durch Prof. Richard Werner geprägt. Gemeinhin wird damit ein Ansteigen der Inflation sowie eine Gefährdung der Finanzmarktstabilität durch die Bildung von Spekulationsblasen auf Aktien-, Anleihe- und Rohstoffmärkten vermutet. Beispielsweise befindet sich trotz zentralbankfinanzierter Staatsverschuldung Japans Wirtschaft am Rande einer Deflation und hat dabei seit Jahren unter allen OECD-Ländern die höchste Staatsschuldenstandsquote. Erklärt wird dies mit einer in Japan herrschenden Bilanzrezession.
Italiens Ex-Ministerpräsident Letta verlangt Verzicht auf Euro-Bonds
Im Streit innerhalb der Eurozone zwischen Nord- und Südländern um die Finanzierung der Folgen der Coronakrise kommt ein neuer Vorschlag aus Italien. Die Ausgabe von Eurobonds müsse ausgeschlossen werden, „jedes Land muss verantwortlich bleiben für die eigene Verschuldung“, schreibt der ehemalige italienische Ministerpräsident Enrico Letta in einem Gastbeitrag für das „Handelsblatt“. Gegen die Ausgabe von „Corona-Bonds“ sträuben sich vor allem …
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