Tag Archives: Wirtschaftsordnung

Die Organisation eines Wirtschaftssystems richtet sich nach den gesellschaftlichen, kulturellen und politischen Rahmenbedingungen, die jeder Wirtschaftsordnung zugrunde liegen. Entscheidend ist die Rolle der Legislative, die per Gesetz Regeln und Strukturen festlegt, innerhalb derer ein Wirtschaftssystem sich bewegen muss.

Das System der freien Marktwirtschaft ist weltweit das führende Konzept. Es folgt den Ideen des klassischen Liberalismus, die auf der Annahme beruhen, dass jeder Mensch und jedes Unternehmen freie Entscheidungsgewalt hat, solange die Freiheit eines anderen Individuums nicht in Frage steht. Wirtschaftsliberale Organisationen billigen ihren Mitgliedern entsprechend das freie Recht auf Entscheidung, Berufswahl, Vertragsabschluß, Konsum und Gewerbe zu. Der Markt organisiert sich selbst, Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis und das Einkommen. Der Staat hat als Regulativ keinen Einfluss. Im Gegensatz dazu organisieren sich in der sozialen Markwirtschaft unternehmerische und politische Kräfte gemeinsam, um einen Ausgleich zu schaffen zwischen profitorientierter Gewinnstruktur und sozialer Benachteiligung. Der Neoliberalismus, der dieser Wirtschaftsordnung zugrunde liegt, gründet auf der Theorie, dass staatliche Vorgaben dazu beitragen können und sollen, das Wirtschaftswachstum zu fördern und die vorhandenen Ressourcen sozial gerecht zu verteilen. Die meisten europäischen Länder folgen organisatorisch dem Prinzip der sozialen Markwirtschaft. Wenn die soziale Komponente überwiegt, spricht man auch vom „Wohlfahrtsstaat“. Hohe Sozialabgaben und Steuern sorgen dafür, dass erfolgreiche Unternehmer und Produzenten ihren Teil dazu beitragen, dass jedem Bürger der Weg in die freie Marktwirtschaft offen steht. Kernstück des sogenannten skandinavischen Modells sind staatlich geförderte Bildungsprogramme, Sozialleistungen und Forschungseinrichtungen.

Als überholt gilt inzwischen das Konzept der Zentralverwaltungs- oder Planwirtschaft, nach dem Staat und Verwaltung nicht nur kontrollierend in die Wirtschaft eingreifen, sondern sie komplett organisieren. Wachstum und Konjunktur folgen in diesem System einem Gesamtplan, der genaue Vorgaben hinsichtlich Preis, Angebot und Nachfrage beinhaltet. Der unternehmerischen Freiheit sind so enge Grenzen gesetzt, die Motivation des Einzelnen, sich innerhalb eines beweglichen Wirtschaftssystems selbst zu organisieren, ist herab gesetzt.

Habeck und Bayaz fürchten Verlust von deutscher Wettbewerbsfähigkeit

Grünen-Chef Robert Habeck und der Start-up-Beauftragte der Grünen-Bundestagsfraktion, Danyal Bayaz, warnen vor einem Verlust der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie. „Noch feiert sich Deutschland als Exportweltmeister mit Rekordbeschäftigung und ausgeglichenem Haushalt“, schreiben Habeck und Bayaz in einem Gastbeitrag für das „Handelsblatt“. Aber das Fundament, auf dem dies fuße, sei „rissig.“ Während andere Länder Milliarden in Forschung und Entwicklung von Künstlicher Intelligenz …

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SPD-Vize Kühnert fordert Mitarbeiterbeteiligung bei Anstellung

Der stellvertretende SPD-Chef Kevin Kühnert fordert mehr finanzielle Teilhabe der Belegschaften an deutschen Unternehmen. „Ich hielte es für wünschenswert, wenn mit der Anstellung bei einem Unternehmen auch Formen der Beteiligung der Mitarbeiter einhergingen“, sagte Kühnert dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Samstagsausgaben). Dabei gehe es auch um die Verteilung von Vermögen, fügte Kühnert hinzu. „In unserer Gesellschaft wird Vermögen im internationalen Vergleich sehr …

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Sparda-Banken fürchten Finanzsystem-Übernahme durch US-Techkonzerne

Der Verband der Sparda-Banken warnt davor, dass US-Techkonzerne sowie US-Investmentbanken das deutsche Bankensystem überrollen und unter sich aufteilen könnten. „Wenn die Politik weiterhin ohne Kompass agiert, werden globale Bankkonzerne die stärkste europäische Volkswirtschaft unter sich aufteilen“, schreibt der Vorstandsvorsitzende des Verbandes, Florian Rentsch, in einem Gastbeitrag für das Nachrichtenmagazin Focus. „Und übermächtige US-Datenmonopolisten wie Amazon, Apple, Facebook und Google werden …

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Familienunternehmer schalten sich in Huawei-Debatte ein

Die deutschen Familienunternehmen warnen davor, den chinesischen Huawei-Konzern am Aufbau des 5G-Netzes in Deutschland zu beteiligen. „Wir laufen gerade Gefahr, grundlegende Prinzipien unserer Wirtschaftsordnung und des fairen Wettbewerbs zu verletzen“, sagte Ulrich Herfurth, Vorsitzender der Wettbewerbspolitischen Kommission des Verbands „Die Familienunternehmer“, dem „Handelsblatt“. Damit setze man die Basis des mittelständischen Unternehmertums aufs Spiel. Am Freitag hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) …

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Teuteberg will keinen Schlussstrich unter DDR-Aufarbeitung ziehen

FDP-Generalsekretärin Linda Teuteberg will auch 30 Jahre nach dem Mauerfall keinen Schlussstrich unter die Aufarbeitung der DDR-Zeit ziehen. Es sei immer wichtig, sich zu erinnern und die eigene Herkunft zu kennen, „um Fehler nicht zu wiederholen“, sagte Teuteberg in der Sendung „Frühstart“ der RTL/n-tv-Redaktion. Man solle sich erinnern und „transparent aufarbeiten“. Gerade als Ostdeutsche habe sie eine besondere „Sensibilität dafür, …

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CDU-Wirtschaftsrat: Deutschland von US-Zöllen am härtesten betroffen

Der CDU-Wirtschaftsrat sieht Deutschland als größten Verlierer eines eskalierenden Handelsstreits zwischen Europa und den USA. „Ganz besonders Deutschland würden neue Zölle mit geschätzten Exportverlusten von zwei Milliarden Euro am härtesten treffen“, sagte der Generalsekretär des CDU-Wirtschaftsrats, Wolfgang Steiger, dem „Handelsblatt“. Mit der WTO-Entscheidung zu Airbus sei eine neue Eskalationsstufe erreicht. Es dürfe deshalb nicht dazu kommen, dass sich die Zollschraube …

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Laumann: Klimaneutralität nicht auf Kosten von Arbeitsplätzen

Der Arbeitsminister des Landes Nordrhein-Westfalen, Karl-Josef Laumann (CDU), fordert, dass Klimaneutralität nicht auf Kosten von Arbeitsplätzen und Wohlstand erreicht werden dürfe. Für brandgefährlich halte er „die Kaltschnäuzigkeit“, mit der einige in der aktuellen Klimaschutzdebatte über den Verlust von Arbeitsplätzen hinweggingen, sagte Laumann der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“(Dienstagsausgabe). „Wer den Menschen keine gleichwertigen beruflichen Perspektiven anbietet, treibt sie den Populisten in die …

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Wirtschaftsforscher gehen auf Distanz zu Kühnert

Führende Wirtschaftswissenschaftler haben mit Empörung auf den Vorstoß des Juso-Vorsitzenden Kevin Kühnert zu einer Verstaatlichung von Konzernen und dem Verbot privater Wohnraumvermietung reagiert. „Herr Kühnert versucht, sich durch radikale Thesen ins Gespräch zu bringen, hat sich damit aber eindeutig gegen das Wirtschaftsmodell der Sozialen Marktwirtschaft gestellt“, sagte der Präsident des Münchner Ifo-Instituts, Clemens Fuest, der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Er schade …

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Heftige Reaktionen auf Kühnerts Sozialismus-Ideen

Politiker von Union und FDP haben laut eines Zeitungsberichts heftig auf Sozialismus-Thesen und Enteignungs-Ideen des Juso-Chefs Kevin Kühnert reagiert: Kühnert hatte dies gegenüber der „Zeit“ am Beispiel des Autokonzerns BMW erläutert. „Zum Glück haben wir den Sozialismus überwunden, bei dem zwar alle gleich, aber alle gleich arm waren. Die Forderung, Betriebe wie BMW zu kollektivieren, zeigt das rückwärtsgewandte und verschrobene …

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Ökonom Zettelmeyer kritisiert Altmaiers Industriepolitik

Der Ökonom und frühere Chefvolkswirt des Bundeswirtschaftsministeriums, Jeromin Zettelmeyer, hat die industriepolitische Strategie von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) scharf kritisiert. Um im Wettbewerb mit dem autokratischen China und dem protektionistischen Amerika zu bestehen, „dürfen wir nicht Instrumente einsetzen, die unsere eigene Wirtschaftsordnung aufs Spiel setzen“, sagte Zettelmeyer dem „Handelsblatt“. Er lehnt staatliche Eingriffe in die Wirtschaft nicht grundsätzlich ab, doch …

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Sachverständigenrat sieht Wirtschaft vor großen Herausforderungen

Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung hat am Mittwoch sein Jahresgutachten 2018/19 an die Bundesregierung überreicht: Für Deutschland rechne man mit Zuwachsraten des realen Bruttoinlandsprodukts von 1,6 Prozent im Jahr 2018 und 1,5 Prozent im Jahr 2019, teilte das Gremium mit. Damit sinke die BIP-Wachstumsrate allmählich in Richtung des Potenzialwachstums. Für den Euro-Raum prognostizieren die Experten für die Jahre …

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