Tag Archives: Wirtschaftsweise

Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, umgangssprachlich die fünf Wirtschaftsweisen genannt, ist ein Gremium, das im Jahr 1963 durch einen gesetzlichen Auftrag eingeführt wurde. Es befasst sich wissenschaftlich mit der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung Deutschlands. Ziel ist die periodische Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung zur Erleichterung der Urteilsbildung aller wirtschaftspolitisch verantwortlichen Instanzen sowie der Öffentlichkeit.

Zu diesem Zweck wird jährlich ein Gutachten erstellt, das der Bundesregierung bis zum 15. November zugeleitet wird. Spätestens acht Wochen nach Vorlage des Gutachtens nimmt die Bundesregierung im Rahmen des Jahreswirtschaftsberichts dazu Stellung. Darüber hinaus kann der Sachverständigenrat von der jeweiligen Bundesregierung mit der Erstellung von Sondergutachten beauftragt werden oder selbst ein Sondergutachten erstatten, wenn auf einzelnen Gebieten eine Gefährdung der gesamtwirtschaftlichen Ziele erkennbar ist.

Aufgaben des Sachverständigenrats

Die Aufgaben des Sachverständigenrates und die Berufung der Mitglieder sind in einem eigenen Gesetz zur Bildung eines Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung geregelt. Der gesetzliche Auftrag des Sachverständigenrats besteht darin, die gesamtwirtschaftliche Lage und ihre absehbare Entwicklung im Sinne einer Prognose darzustellen. Dabei soll nach Möglichkeiten gesucht werden, das Preisniveau stabil zu halten, Arbeitslosigkeit zu vermeiden und ein außerwirtschaftliches Gleichgewicht zu halten oder herzustellen. Dies solle alles im Rahmen der freien Marktwirtschaft und bei stetigem und angemessenem Wachstum geschehen. Die Verteilung von Einkommen und Vermögen soll ebenfalls berücksichtigt werden. Die wirtschaftliche Lage wird auch auf mögliche aktuelle Spannungen zwischen Nachfrage und Angebot untersucht. Dabei sollen eventuelle Fehlentwicklungen erörtert werden.

Der Rat verfolgt die als Magisches Viereck bezeichneten vier wirtschaftspolitischen Ziele: Stabilität des Preisniveaus (Geldwertstabilität), hoher Beschäftigungsstand, außenwirtschaftliches Gleichgewicht sowie stetiges und angemessenes Wirtschaftswachstum. Er darf in seinem Gutachten keinen Lösungsweg empfehlen.

Wirtschaftsweise rechnen nicht mehr mit Rezession

Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung hat seine Konjunkturprognose leicht nach oben korrigiert und rechnet 2023 nicht mehr mit einer Rezession. Für das laufende Jahr erwarte man jetzt ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 0,2 Prozent, teilten die Wirtschaftsweisen am Mittwoch mit. Für das Jahr 2024 wird dann ein Wachstum von 1,3 Prozent vorausgesagt. Bei der letzten Konjunkturschätzung im …

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Wirtschaftsweise fordert umfassenden Subventionsabbau

Die Vorsitzende des Sachverständigenrats zur wirtschaftlichen Entwicklung, Monika Schnitzer, fordert zur Beilegung des Haushaltsstreits der Ampel eine umfassende Streichung staatlicher Vergünstigungen. „Klimaschädliche Subventionen belasten den Staatshaushalt und verzögern die Transformation in eine klimaneutrale Wirtschaft“, sagte Schnitzer der „Welt“. Deshalb liege es nahe, im Sinne einer sparsamen Haushaltsführung in erster Linie an solche Subventionen zu denken, wenn es darum gehe, Ausgaben …

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Wirtschaftsweise Schnitzer erwartet deutlich gedämpften Aufschwung

Die Wirtschaftsweise Monika Schnitzer rechnet mit gravierenden Auswirkungen des Ukraine-Krieges auf die deutsche Wirtschaft. „Insgesamt wird durch den Konflikt der Aufschwung in diesem Jahr deutlich gedämpft sein“, sagte sie den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Sonntagausgaben). „Durch die hohen Energiepreise ist in diesem Jahr nicht mit einem Rückgang der Inflation zu rechnen, wir ursprünglich erwartet worden war, stattdessen ist ein Anstieg wahrscheinlicher …

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Ökonomin Grimm: Handelsverhältnis mit Russland dauerhaft beschädigt

Die Wirtschaftsweise Veronika Grimm rechnet mit dauerhaft beschädigten Handelsbeziehungen von Russland und Deutschland. „Unabhängig davon, wie lange das Sanktionsregime anhält, wird der Angriffskrieg auf die Ukraine aber vor allem langfristig erhebliche Auswirkungen haben“, sagte sie den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Freitagausgaben). Die Ökonomin rechnet damit, dass die Handelsbeziehungen auf sehr lange Sicht nicht mehr das bisherige Niveau erreichen werden. „Die Entwicklungen …

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Wirtschaftsweise rechnen 2021 mit 3,1 Prozent BIP-Wachstum

Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung erwartet 2021 nur noch ein Wirtschaftswachstum von 3,1 Prozent in Deutschland. Das geht aus einer aktualisierten Konjunkturprognose des Gremiums hervor, die am Mittwoch veröffentlicht wurde. Das Vorkriseniveau könnte demnach zum Jahreswechsel 2021/22 erreicht werden. Für das Jahr 2022 rechnet der Sachverständigenrat mit einem Wachstum von 4,0 Prozent (kalenderbereinigt um 4,1 Prozent). Das größte …

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Wirtschaftsweise erwarten trotz Lockdown Wachstum

Der Vorsitzende des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, Lars Feld, befürchtet infolge des Lockdowns einen Rückgang des Wirtschaftswachstums in Deutschland von einem halben Prozentpunkt oder mehr – aber nicht in den negativen Bereich. „Ich denke, dass die Prognose des Sachverständigenrats (aus dem Herbst 2020) nicht haltbar sein wird wegen der schärferen Restriktionen, dass wir nicht bei plus 3,7 Prozent …

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Haseloff befürchtet zweiten Lockdown

Angesichts der rasanten steigende Zahl von Coronainfektionen in Deutschland haben führende Politiker und Ökonomen vor einem weiteren Lockdown gewarnt. „Einen zweiten Lockdown können wir uns nicht leisten. Das würde unsere Wirtschaft kaum verkraften und sich letztendlich auch negativ auf den Sozialstaat und seine Stabilität auswirken“, sagte Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstagausgaben). Und weiter: „Hilfsmaßnahmen wie …

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Wirtschaftsweiser stellt Grundrente infrage

Vor dem Hintergrund großer Hilfsprogramme in der Coronakrise hat der Vorsitzende des Sachverständigenrats, Lars Feld, die Politik zur Kürzung von Sozialausgaben aufgefordert. Die Sozialversicherungsbeiträge dürften „insgesamt nicht über die Marke von 40 Prozent steigen, daher sollten auch die Leistungen im Rahmen bleiben“, sagte Feld den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Freitagausgaben). „Ein erster Schritt bestünde darin, die Grundrente sein zu lassen.“ Sie …

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SPD-Chef: Schuldenbremse wird wohl auch 2021 ausgesetzt

SPD-Chef Norbert Walter-Borjans rechnet damit, dass 2021 die Schuldenbremse weiter ausgesetzt wird. „Wenn meine Einschätzung zutrifft, wird der Bundestag auch 2021 den Krisenfall feststellen und damit die Erlaubnis zu einer höheren Kreditaufnahme erteilen müssen“, sagte Walter-Borjans dem „Handelsblatt“ (Freitagsausgabe). Er glaube, dass man 2021 noch nicht so weit sei, mit der Kreditaufnahme unter 0,35 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) zu bleiben, …

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Wirtschaftsweise gegen starre Branchen-Schließungen im Corona-Exit

Bei einer möglichen Lockerung der Corona-Beschränkungen sprechen sich die Wirtschaftsweisen gegen starre Öffnungen und Schließungen einzelner Branchen aus. „Die Politik sollte klare Regeln vorgeben, die helfen, die Virusausbreitung einzudämmen und eine Überlastung des Gesundheitssystems durch schwere Krankheitsverläufe zu vermeiden“, schreiben die fünf Ökonomen in einem Beitrag für die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“. Und: „Unternehmen und Einrichtungen könnten wieder öffnen, wenn sie …

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Schnabel will mehr Respekt für Leistung von EZB

Die neue EZB-Direktorin Isabel Schnabel fordert mehr Respekt für die Leistung der Europäischen Zentralbank (EZB). „Hierzulande fehlt das Verständnis dafür, was die EZB auch für Deutschland geleistet hat“, sagte Schnabel der „Süddeutschen Zeitung“ (Mittwochsausgabe). Dies überrasche sie „sehr, denn es herrscht Vollbeschäftigung, und die deutsche Wirtschaft ist in den vergangenen Jahren nicht zuletzt aufgrund der Geldpolitik so stark gewachsen“, so …

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