Schleswig-Holstein sieht keine Corona-Gefahr an Nord- und Ostsee

Trotz tausender Urlauber und vollen Stränden an Nord- und Ostsee sieht Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) keine Gefahr steigender Zahlen von Corona-Infektionen durch Touristen in seinem Bundesland. Günther sagte „Bild am Sonntag“: „Seit Wochen haben wir viele Tausend Touristen in Schleswig-Holstein. Das hat nicht zu steigenden Infektionszahlen geführt. Die Gemeinden und Städte haben gute Konzepte wie Kontrollen an den Stränden mit Ampeln, sodass diese nie überfüllt sind. Bei den Kontrollen unterstützt auch die Polizei. Es läuft insgesamt sehr gesittet ab.“

Auch die Kontrolle von Reiserückkehrern laufe reibungslos. Man habe bis Mitte der vergangenen Woche an den eingerichteten festen Teststationen im Land, wie denen an den Häfen, bereits mehr als 10.000 Reiserückkehrer getestet, von denen 17 positiv worden waren. Günther äußerte die Hoffnung, dass man „über den Winter schon einen Impfstoff zur Verfügung“ habe. Aber: „Abstands- und Hygieneregelungen werden aber auch nach der Zulassung eines Impfstoffs nicht gleich überflüssig werden.“ Die Pandemie habe auch Auswirkungen auf die Wahl eines neuen CDU-Vorsitzenden in diesem Jahr, so Günther: „Wir sollten uns da nicht kirre machen lassen. Corona hat den Fahrplan durcheinandergebracht. Ich kann mir momentan noch nicht einmal vorstellen, dass ein CDU-Bundesparteitag mit einigen Tausend Leuten stattfinden kann.“ Der Chef der Nord-CDU rief die Kandidaten für den Parteivorsitz dazu auf, zu einer einvernehmlichen Lösung zu kommen: „Ich empfehle jedem, der sich zur Kandidatur berufen fühlt, noch einmal in sich zu gehen, ob ein parteiinterner Machtkampf und öffentliches Schaulaufen jetzt in die Zeit passen. Wenn Sie mich so interpretieren, dass dies eine Aufforderung an die Kandidaten ist, noch einmal miteinander zu reden und eine neue Lösung für die Spitzenfrage zu finden, dann haben Sie mich richtig verstanden.“ Für die Werften in Deutschland forderte Günther mehr Unterstützung vom Bund. So sollten alle Ausschreibungen für Neubauten und Instandsetzung bei der Marine und Bundeswehr nur noch national ausgeschrieben und vergeben werden: „Der Staat muss hier auf unterschiedlichen Ebenen helfen. Wir müssen zum Beispiel auch unsere Werften mit Aufträgen unterstützen. Das Schiffbauprogramm für die Marine umfasst in den nächsten Jahren zwischen fünf und sieben Milliarden Euro. Ich will, dass deutsche Werften davon profitieren“, so der CDU-Politiker. Das sei ein Stück staatlicher Verantwortung. „Andere Länder machen das auch, Deutschland sollte dem folgen.“

Foto: Leuchtturm, über dts Nachrichtenagentur

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