Merz kritisiert deutschen Umgang mit den USA

Friedrich Merz kritisiert eine mangelnde Strategie der Europäischen Union in der Verteidigungspolitik. Im Umgang mit der Truppen-Stationierung der USA in der EU sei es zu Versäumnissen gekommen, sagte Merz dem Nachrichtenportal T-Online. „Warum entscheiden wir nicht gemeinsam als EU, wo wir bestimmte Truppenkontingente der Amerikaner strategisch am besten aufgestellt sehen. Wir sind doch nicht die Befehlsempfänger der Amerikaner, sondern ihre Partner.“

Weiter ergänzte der Kandidat für den CDU-Vorsitz: „Hier braucht auch Deutschland mehr Koordination mit den europäischen Verbündeten, um auf gleicher Augenhöhe unsere Interessen wahrzunehmen.“ In den USA ist laut Merz eine starke Spaltung der Gesellschaft zu beobachten: „Diese Polarisierung bereitet der ganzen westlichen Welt zu Recht erhebliche Sorgen.“ Für die Mittelschicht sei der „alte amerikanische Traum geplatzt“. Als Grund für die Polarisierung in den USA sieht Merz falsche inhaltliche Schwerpunkte an den Hochschulen: „Selbst in Harvard wurden in den vergangenen Jahren bestimmte Teile der Geschichte tabuisiert oder nicht mehr so intensiv behandelt.“ Und er setzt hinzu: „Bei den Studenten geben inzwischen radikale Minderheiten den Ton an.“  International bewertet Merz die Lage als schwierig. Er erklärt, China verfolge „offenbar eine Politik der territorialen Expansion“  und Russland teste offenbar, „wie weit der Kreml gehen kann, ohne auf Widerstand zu stoßen“. Vor diesem Hintergrund sieht Merz die USA immer weniger in der Rolle einer „Weltordnungsmacht“ und fordert: „Wir müssen als Europäer tatsächlich selbst mehr Verantwortung übernehmen.“ .

Foto: Friedrich Merz, über dts Nachrichtenagentur

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