Österreich fordert schnellere Zulassung von Corona-Impfstoffen

"Österreich hat die Testkapazitäten massiv ausgebaut und testet pro Woche mehr als eine Million Menschen. Damit sind wir im europäischen Spitzenfeld. Ich halte ein engmaschiges Testen daher für den entscheidenden Schritt", sagte die Vertraute von Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP). ien plädiert auch für ein europäisches Impfzertifikat und fordert eine europaweite Koordinierung zur raschen Einführung. Edtstadler besucht an diesem Donnerstag Berlin und trifft dort Europa-Staatsminister Michael Roth (SPD) und Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU). An der Entscheidung der Bundesregierung, die Grenze zu Tirol zu schließen, übt die österreichische Europaministerin deutliche Kritik. Sie fordert einen anderen Umgang Deutschlands mit Österreich: "Ich erwarte mir, dass unter Nachbarn anders vorgegangen wird. Sowohl die Kommunikation als auch das einseitige Vorgehen waren kontraproduktiv", sagte Edtstadler. Gerade in eng verbundenen Regionen müsse es möglich sein, gemeinsam "lebensnahe und pragmatische Lösungen" zu finden. "Zu Beginn der Pandemie haben wir bereits abrupte Grenzschließungen erlebt, und eine der großen Lehren war es, genau das nicht zu wiederholen, sondern abgestimmt und besonnen vorzugehen", sagte die österreichische Europaministerin. Sie plädiert dafür, das kleine deutsche Eck – die für die Wirtschaft wichtige Verbindung von Tirol über Lofer im österreichischen Bundesland Salzburg ins bayerische Bad Reichhall – wieder zu öffnen. "Das kleine deutsche Eck ist eine wirtschaftliche Lebensader. Daher ist die De-facto-Sperre des kleinen deutschen Ecks inakzeptabel", sagte Edtstadler. (dts Nachrichtenagentur)
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