Volkswagens Lkw-Sparte Traton will Börsengang nicht um jeden Preis

Der vielfach erwartete Börsengang von Volkswagens Lkw-Sparte Traton im kommenden Jahr ist nicht unbedingt sicher. „Es wird keinen Börsengang um jeden Preis geben“, sagte Traton-Chef Andreas Renschler dem „Handelsblatt“. Niemand könne beispielsweise wissen, wie sich der Handelsstreit zwischen den USA und China entwickle – mit entsprechenden Folgen für die Kapitalmärkte.

Bei Traton würden jetzt die nötigen Bedingungen für eine Kapitalmarktfähigkeit geschaffen. „Dann werden wir sehen, ob der jeweilige nächste Schritt in die Landschaft passt“, sagte der Traton-Chef. Nach den Worten Renschlers macht die Lkw-Sparte aus dem VW-Konzern markenübergreifend gute Fortschritte beim Aufspüren gemeinsamer Synergiepotenziale. „Von 2021 an wollen wir die erste gemeinsame Motorenplattform für unsere Lastwagen fertig haben – und dann werden wir Jahr für Jahr noch deutlich mehr an Synergien sehen“, ergänzte er. Zusammen mit seinen Allianz-Partnern in den USA und in Asien komme Traton auf eine Jahresproduktion von 420.000 schweren Lkw. Überall solle künftig ein einheitlich entwickelter Antriebsstrang entwickelt werden. Kernmarken von Traton sind MAN und Scania. Renschler wandte sich gegen die komplette Übernahme seiner ausländischen Partner wie etwa des US-Herstellers Navistar, an dem Traton einen Anteil von 17 Prozent hält. „Es muss nämlich nicht immer gleich die komplette Übernahme eines Konkurrenten sein, um die erhofften Skaleneffekte zu erreichen“, sagte Renschler. In einer Partnerschaft sei es mitunter einfacher, gemeinsame Projekte schneller umzusetzen.

Foto: Frankfurter Wertpapierbörse, über dts Nachrichtenagentur

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