Greta Thunberg ist überrascht von eigener Generation

Die Klima-Aktivistin Greta Thunberg zeigt sich überrascht von ihrer eigenen Generation. „Bevor ich angefangen habe, zu streiken, habe ich nicht viele junge Leute kennengelernt, die sich für die Klimakrise interessieren und leidenschaftlich gegen den Klimawandel kämpfen“, sagte die 16-jährige Schwedin den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstagausgaben). Sie hätte nicht gedacht, dass so viele junge Menschen, das Thema Klima so ernst nehmen würden, so Thunberg.

Natürlich gebe es auch immer noch viele, denen das Klima egal sei, aber viele seien eben auch sehr besorgt. „Unsere Zukunft ist bedroht und wir haben Angst vor dem, was uns noch von diesem Planeten übrig bleibt“, sagte Thunberg. Da habe ihre Generation gar keine andere Wahl als zu kämpfen. Angesprochen auf ihre Kritiker, die sie auch wegen ihres Autismus kritisieren, antwortete die 16-Jährige entschieden: Ohne Asperger-Syndrom hätte sie sich anfangs nicht für die Klimakrise interessiert. „Wenn ich wie alle wäre, dann hätte ich wie alle weitergelebt. Aber ich bin nicht wie alle, ich denke auf eine andere Art und Weise“, sagte sie. Nur so habe sie bemerkt, was falsch laufe. „Das Schwarz-Weiß-Denken ist definitiv meine Stärke.“ Zu einem Treffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) würde Thunberg auf jeden Fall ein paar Wissenschaftler mitbringen, die ihr die Situation, „die Klimakrise“, erklären. Sie würde sich allerdings nur mit der Bundeskanzlerin treffen, wenn diese auch wirklich zuhören wolle, was sie und die anderen Klimastreikenden zu sagen hätten. Auf die Frage, welches ihr Lieblingsfach in der Schule sei, antwortete Thunberg, die jeden Freitag die Schule zugunsten des Klimastreiks schwänzt, dass sie alle Fächer liebe. „Das würde man vielleicht nicht über mich denken, aber ich liebe die Schule, ich liebe das Lernen.“

Zehntausende bei „Fridays for Future“

Am Freitag sind in zahlreichen Städten mehrere Zehntausend überwiegend junge Menschen unter dem Motto „Fridays for Future“ auf die Straße gegangen, um für eine andere Klimapolitik zu demonstrieren. Allein in Berlin wurden von den Veranstaltern über 25.000 Personen gezählt. Die schwedische Initiatorin der Proteste, Greta Thunberg, sprach am Freitag vor den Brandenburger Tor, allerdings nur wenige Sätze.

Die 16-Jährige hat am Wochenende ein volles Programm in Deutschland, unter anderem ist sie vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) eingeladen, um mit den Institutsdirektoren über den „Stand der Klimaforschung“ zu sprechen. Thunberg hatte erstmals am 20. August letzten Jahres den Unterrichtsbesuch verweigert, um für Klimaschutz zu protestieren. Mittlerweile ist daraus eine globale Bewegung geworden.

Foto: Greta Thunberg, über dts Nachrichtenagentur

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