Reise-Weltmeister nur Durchschnitt in der Reiseseiten-Nutzung

Die deutsche Reisebranche ist nach wie vor eine feste Größe in der Wirtschaft unseres Landes und zählt nicht ohne Grund zu den Schlüsselbranchen der Volkswirtschaft. Aktuellen Zahlen zufolge entspricht die dem Tourismus zurechenbare Brutto-Wertschöpfung der Tourismuswirtschaft beinahe 10% der gesamten deutschen Volkswirtschaft. Die Ausgaben der Touristen in unserem Land betrug allein im Jahr 2010 mehr als 278 Milliarden Euro, von denen allein 241 Milliarden durch inländische Touristen erwirtschaftet wurden.

Um noch ein paar Zahlen mit Aha-Effekt zu liefern: die Deutschen geben mehr als 4 Prozent ihres gesamten privaten Verbrauchs im Ausland aus. Mehr als Dreiviertel der Deutschen reist regelmäßig in den Urlaub, wobei statistisch jeder Deutsche rund 1,3 Reisen im Jahr unternimmt. Diese Zahlen unterstreichen eindrucksvoll die Tatsache, dass wir Deutsche verdient immer wieder zum Reiseweltmeister gekürt werden.

Nach all diesen Zahlen stellt sich natürlich die Frage, wie und wo deutsche Touristen ihre Reise buchen und woher sie Informationen über ihre Reiseziele und die Konditionen der verschiedenen Anbieter beziehen.

Online informieren, offline buchen

Selbstverständlich hat sich auch hier das Internet als die maßgebliche Informationsquelle erwiesen, denn mehr als 30 große Reiseportale bieten jede Menge Informationen über Reiseziele und offerieren Buchungsmöglichkeiten für jede Art von Reise. Ob Städtereisen, Kreuzfahrten, Pauschalreisen oder Last Minute Reisen – alle lassen sich komfortabel online buchen. Hinzu kommen diverse Hotelportale und die Buchungsportale der Fluggesellschaften, so dass sich Urlaubswillige ihre individuelle Reise selbst zusammenstellen können. Schätzungen zufolge haben Online-Reisebüros mit dem Verkauf von Flugtickets, Bahnfahrkarten, Mietwagen, Übernachtungen und Urlaubsreisen im Jahr 2010 rund 6,4 Milliarden Euro Umsatz erzielt, Tendenz steigend. Jedoch ist auch zu bemerken, dass sich die Mehrzahl der Online-Buchungen auf Geschäftsreisen oder Zusatzleistungen, wie die Buchung von Übernachtungen und Mietwagen beschränkt. Die Buchung der Urlaubsreise selbst erfolgt nach wie vor bei den meisten Deutschen im Reisebüro vor Ort. Gerade im Bereich Reisebuchung wird deutlich, wie wichtig eine enge Verzahnung von Online- und Offline-Geschäft für die Veranstalter ist. Immer mehr Reisewillige informieren sich ausgiebig online, buchen aber lieber offline.

In diesem Zusammenhang fällt eine Tatsache besonders auf. Obwohl die Deutschen als unumstrittene Reise-Weltmeister gelten, sind sie bei der Nutzung von Online-Reiseseiten nur besserer Durchschnitt.

Die Briten als Europameister der Besucher von Reiseseiten

Die beigefügte Statistik vom November 2012 macht dies besonders deutlich. 42% der europäischen Internet-Benutzer surft regelmäßig auf Reiseseiten im Internet. Dabei sind die Briten der unangefochtene Reiseseiten-Europameister. Briten verweilen im Schnitt rund 40 Minuten im Monat auf Reiseseiten, mit weitem Abstand von den Holländern gefolgt, die 33 Minuten auf den verschiedenen Reiseportalen zubrachten. Auf den weiteren Plätzen konnten sich Frankreich und Belgien platzieren. Während der europäische Durchschnitt bei 23,4 Minuten liegt, nutzen die Deutschen gerade einmal 25 Minuten im Monat die Möglichkeit, sich auf Reiseseiten zu informieren oder sich bereits zu Hause mit den verschiedenen Urlaubsregionen anzufreunden.

Alles in allem sind dies allerdings keine Zahlen, die in irgendeiner Weise Besorgnis erregen sollten, denn nach wie vor kann ein stetiges Wachsen der Umsätze in der Reisebranche beobachtet werden. Spätestens seit dem letzten Weihnachtsfest, das zu einem Fest für die Hersteller von Tablets geworden ist, sind auch hier steigende Besucherzahlen zu verzeichnen, denn der Trend der mobilen Nutzung des Internets und der Parallelnutzung verschiedener Medien wird auch hier dazu führen, dass sich Deutsche am Abend mit dem Tablet bereits in den Urlaub träumen und vielleicht sind sie dann auch bald in der Reiseseiten-Nutzung Europameister.

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