Neue Fahrzeuge für die S-Bahn Rhein-Main

Die ersten von insgesamt 91 neuen S-Bahnen der Baureihe ET 430 wurden heute in Frankfurt der Öffentlichkeit vorgestellt. Insgesamt hat DB Regio Hessen rund 500 Millionen Euro investiert.

Gemeinsam mit dem Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt am Main und Aufsichtsratsvorsitzenden des Rhein-Main-Verkehrsverbundes (RMV), Peter Feldmann, und dem Sprecher der Geschäftsführung des RMV, Prof. Knut Ringat, hat die Vorsitzende der Regionalleitung von DB Regio Hessen, Charlott Lutterbeck, den ersten neuen Triebzug auf die Strecke geschickt. Begrüßt wurden die Teilnehmer der Jungfernfahrt durch den Konzernbevollmächtigten der DB AG für das Land Hessen, Dr. Klaus Vornhusen. Die neuen Fahrzeuge der Baureihe ET 430 werden dann nach und nach im Regelbetrieb der S-Bahn Rhein-Main eingesetzt.

Feldmann betonte in seinem Grußwort die hohe Bedeutung, die die S-Bahn für Frankfurt und die Region habe: „Bei fast 450.000 Fahrgästen, die das System täglich nutzen, ist die S-Bahn das Rückgrat und Zugpferd des Nahverkehrs im Rhein-Main-Gebiet. Dass Frankfurt täglich zur Millionenstadt wird, wäre ohne dieses System gar nicht möglich. Dass wir nun mehr und komfortablere S-Bahnen bekommen, gerade auch zum Flughafen, freut uns besonders.“
Prof. Knut Ringat, Sprecher der Geschäftsführung beim RMV, ergänzte dies: „Mit dem neuen S-Bahn-Vertrag wollen wir mehr Qualität, ein besseres Angebot und mehr Komfort für unsere Fahrgäste verwirklichen. Die Fahrzeuge sind das sichtbarste Zeichen dafür und machen die S-Bahn-Flotte im RMV zu einer der modernsten in Deutschland.“
„Bei den neuen S-Bahnen bleiben hinsichtlich Komfort und Sicherheit keine Wünsche offen. Das großzügige Raumangebot sowie die zeitgemäße Ausstattung auch für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste entsprechen dem vorgegebenen hohen Ausstattungsstandard des RMV“, erklärte Charlott Lutterbeck. Die neuen Fahrzeuge von Bombardier Transportation/Alstom mit 176 Sitz- und 310 Stehplätzen verfügen über eine Klima- und Belüftungsanlage, ein Fahrgastinformationssystem mit Schriftanzeigen an Front- und Außenseiten, Monitore im Fahrzeuginneren für Fahrplaninformationen und sorgen für komfortables S-Bahnfahren bis zu einer Höchstgeschwindigkeit von 140 Stundenkilometern.
Mehr Sicherheit für die Fahrgäste bietet die Videoaufzeichnung im Fahrgastraum. Die Aufnahmen werden 120 Stunden gespeichert. Sollten innerhalb der Zeit Vorkommnisse angezeigt werden, können die Aufzeichnungen unter Berücksichtigung der Datenschutzrichtlinien von der Polizei zur Beweissicherung ausgewertet werden. In jedem Einstiegsbereich ist eine Sprechstelle zur Kontaktaufnahme mit dem Triebfahrzeugführer eingebaut Die Sprechstellen sind mit visuellen und taktilen Symbolen gekennzeichnet und damit auch für Sehbehinderte nutzbar.
Hinter dem Führerraum befindet sich an beiden Fahrzeugenden ein barrierefreier Mehrzweckraum mit Rollstuhlplatz, der nach den neuesten Vorgaben der europäischen Verordnung ausgestaltet und ebenfalls mit einer Sprechstelle ausgerüstet ist. Darüber hinaus bietet der Mehrzweckraum viel Platz für Fahrräder und Kinderwagen.
Im Fahrzeuginneren und auf beiden Fahrzeugseiten außen sind in Nähe der jeweils ersten Tür hinter dem Führerraum Anforderungstaster mit einem Rollstuhlsymbol installiert. Durch Betätigung dieser Taster bekommt der Triebfahrzeugführer signalisiert, dass mobilitätseingeschränkte Fahrgäste ein- oder aussteigen wollen und evtl. eine Hilfestellung benötigen. Zur Überbrückung des Höhenunterschieds zwischen Fahrzeug und den zum Teil nur 76 cm hohen Bahnsteigen wird eine Rampe für Rollstuhlfahrer mitgeführt.
Parallel zur Betriebsaufnahme der 91 neuen S-Bahnen der Baureihe ET 430 geht das bereits begonnene Modernisierungsprogramm für die seit 2002 eingesetzten Fahrzeuge der Baureihe ET 423 bis Ende 2015 weiter. Auf allen S-Bahnlinien sind dann nur noch neue oder umfassend modernisierte Fahrzeuge im Einsatz. Die Flotte von DB Regio Hessen wächst um 30 Fahrzeuge auf insgesamt 191 S-Bahn Triebzüge.
Die neuen S-Bahnen der Baureihe ET 430 werden zunächst auf einzelnen Fahrten der Linie S 1 als Ersatz für den ET 420 sowie bei Verstärkerfahrten zum Flughafen eingesetzt. Ab dem Fahrplanwechsel im Dezember werden die neuen S-Bahnen zusätzlich zwischen Hanau – Offenbach – Frankfurt – Wiesbaden (Linien S1, S8, S9) sowie auf der Riedstrecke (S7) fahren und hier die alten Züge der Baureihe ET 420 ersetzen.
Foto: © Deutsche Bahn AG / Uwe Miethe

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