EVP-Fraktionschef fordert EU-Konsequenzen nach Mattis-Rücktritt

Der Vorsitzende der konservativen EVP-Fraktion im Europäischen Parlament, Manfred Weber (CSU), fordert Konsequenzen nach der Rücktrittsankündigung von US-Verteidigungsminister James Mattis. „Alte Gewissheiten stehen auf dem Prüfstand. Davon zeugen die jüngsten Entscheidungen von US-Präsident Donald Trump“, sagte Weber dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Samstagausgaben).

„In dieser zunehmend unsicheren Welt müssen wir Europäer unseren Platz im Konzert der Mächte bestimmen. Das bedeutet: Wir müssen unser Schicksal stärker selbst in die Hand nehmen.“ Weber, der EVP-Spitzenkandidat für die Europawahl im Mai ist, forderte konkrete Schritte zum Beispiel einer europäischen Interventionstruppe. „Die Zeit der theoretischen Debatten über mehr europäische Eigenverantwortung und Selbstständigkeit muss enden“, sagte er. Weitere Europapolitiker zeigten sich besorgt über die jüngsten Entwicklungen in Washington.

„Das ist eine Katastrophe“, sagte der Europa-Abgeordnete Elmar Brock (CDU) dem RND. „Offensichtlich verschwinden jetzt alle vernünftigen Leute aus der US-Außenpolitik. Niemand ist mehr da, der Trump in der Waage halten kann.“ Der Abzug der USA aus Syrien sei brandgefährlich. Trump erkenne damit an, dass Russland und der Iran sich durchgesetzt hätten. Der Westen verliere jeglichen Einfluss. „Mit Verteidigungsminister Mattis verlässt eine erfahrene Persönlichkeit das US-Kabinett, die von den strategischen Partnerschaften für die Sicherheit der USA und der gesamten Welt überzeugt war“, sagte der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Europa-Parlament, David McAllister (CDU). Diese Stimme werde jetzt fehlen.

Foto: Manfred Weber (CSU), über dts Nachrichtenagentur

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