New Work und agiles Arbeiten – neue Methoden in der Industrie

Längst handelt es sich bei „New Work“ nicht mehr um ein Buzzword, sondern ist vielerorts zu einem festen Bestandteil des Arbeitsalltages geworden. Was ist unter New Work zu verstehen?

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Begriff New Work bezeichnet das neue Verständnis von Arbeit in Zeiten der Globalisierung und Digitalisierung. Freiheit, Selbstständigkeit und Teilhabe an der Gesellschaft sind die zentralen Werte. Für neue Arbeitsformen sind z.B. Freelancing, der 6-Stunden-Tag oder Coworking-Spaces.
  • Bei den neuen Arbeitsformen im New Work zählen agiles Arbeiten, Work-Lif-Blending, Crowdworking und Knowledge Worker.
  • Erfunden wurde der Begriff „New Work“ von Frithjof Bergmann, dem Begründer des gleichnamigen Konzepts. Dies entstand in den 1980er-Jahren als Gegenmodell zum Sozialismus. Bezeichnet wird davon eine bestimmte Art der Arbeit, die Arbeiter als sinnvoll ansehen und auch wirklich erledigen wollen.

Warum sollte in der Produktion eines Unternehmens auf New Work gesetzt werden?

Es geht bei New Work und den Veränderungen durch die Digitalisierung nicht um den Einsatz von einzelnen Methoden. Experten erklären, dass oft versucht wird, „neue Arbeit“ in alte Muster zu pressen, wobei die Basis nicht wirklich kritisch hinterfragt oder verändert wird. Allerdings benötigen kulturelle und strukturelle Veränderungen Zeit und lassen sich nicht so einfach durch kurzfristige Techniken ersetzen. Wichtig ist es dabei, dass alle Mitarbeiter des Unternehmens in den Transformations- und Innovationsprozess mit einbezogen werden.

Dies gilt besonders für die Beschäftigten in der Produktion. Denn diese verfügen über wertvolles Wissen in Bezug auf die Produktionsabläufe. Allerdings steht dieses Wissen nicht zur Verfügung, solange die Unternehmen es nicht schaffen, die Beschäftigten einzubeziehen. Immer wieder zeigt die Erfahrung der Experten, dass die Produktionsmitarbeiter ein hohes Interesse daran haben, sich einzubringen – sofern es ihnen zugetraut wird. Zu guter Letzt kann es hilfreich sein, wenn z.B. Schicht- und Einsatzpläne für jeden auf den mobilen Endgeräten einsehbar ist.

Wie kann die Industrie durch New-Work-Konzepte verändert werden?

Einige große deutsche Unternehmen nutzen diese neue Arbeitsweise bereits in der Produktion, wie bspw. Bosch. New-Work-Methoden können ebenfalls in der Produktion eingesetzt werden, wenn es um eine aktive Beteiligung, Wissen und Erfahrung von Mitarbeiter geht. In einem Bosch-Werk wurde bspw. eine Fertigungslinie von einem agil arbeitenden Team bewerkstelligt, in das ebenfalls die Produktionsmitarbeiter eingebunden waren. Ebenfalls ist die Arbeit mit Kanban Boards und Visualisierung eine täglich gelebte Praxis in der Fertigung.

Wie sieht New Work in einem Unternehmen aus?

Die Bedürfnisse der Arbeitnehmer stehen bei der neuen Arbeit im Fokus. Erfüllt werden diese z.B. durch:

  • Moderne Technologien
  • Flexible Arbeitsgestaltung
  • Agiles Projektmanagement
  • Abteilungsübergreifendes Teamwork
  • Neue Führungsmethoden
  • Flache Hierarchien

Von der wachsenden Innovationskraft und dem erhöhten Engagement der Mitarbeiter profitiert das Unternehmen. Dies führt langfristig zu einer Steigerung der Kundenzufriedenheit und damit zu einer Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit.

Welche Aspekte ein Unternehmen im Einzelnen von New Work einführt, das muss dieses selbst entscheiden. Doch eines ist sicher: Unternehmen die zukunftsfähig bleiben und wachsen wollen, die sollten sich intensiv mit dem Thema New Work auseinandersetzen.

Arbeitsmethoden im Wandel: Was kommt auf die Unternehmen in Zukunft zu?

New Work, die Digitalisierung und die Ansprüche der nachkommenden Generationen verändern die Arbeitswelt, die sich im epochalen Umbruch befindet. Durch diese Faktoren verändern sich auch die Arbeitsmethoden, die in den letzten Jahren stetig angepasst werden mussten, wodurch gänzlich neue Modelle entstanden.

Bei der Arbeitsmethode handelt es sich um den Werkzeugkoffer eines jeden Betriebes. Durch sie wird definiert, wie die Problemstellungen im Arbeitsalltag gemeistert werden und sie kennzeichnen zudem, welche Arbeitsmentalität im Betrieb herrscht. Mitarbeitern wird von manchen Unternehmen konkrete Arbeitsmethoden vorgegeben, während andere auf die Selbstverantwortung vertrauen. In den letzten Jahren sind viele neue agile Methoden zusätzlich zu den klassischen Arbeitsmethoden gekommen. Eben diese fußen auf gänzlich anderen Ansätzen.

Agiles Arbeiten ist nichts weiter als eine Form von New Work!

Von immer mehr Unternehmen wird unter dem zunehmenden Wettbewerbsdruck und kürzer werdenden Produktlebenszyklen, dass am Markt innovative Produkte gefragt sind. Auf diese Herausforderungen in einem dynamischen Arbeitsumfeld lautet die Gegenantwort agiles Arbeiten.

Die alten Strukturen werden mit dem agilen Arbeiten aufgebrochen. So treten anstelle von Befehlen Visionen auf und anstelle von Gehorsam tritt ein hohes Maß an Eigeninitiative auf. Damit muss sich das Team nicht nur an das agile Arbeiten anpassen, sondern ebenfalls an die Führungskraft. Sie hat nun die Aufgabe, dem Team eine Vision zu präsentieren und diese nicht nur davon zu überzeugen, sondern dieses dafür zu begeistern. Hierbei kann die Motivation der Mitarbeiter als zentrale Rolle des Managers verstanden werden, denn das ist essenziell bei einem veränderten Rollenbild des Teams.

Für das Team selbst bedeutet dies Selbstorganisation. Während das Management vorgibt, was umzusetzen ist, entscheidet das Team darüber, „Wie“ dies geschieht. Dabei hängt die Qualität des Outputs vom Team ab. Dieses tauscht sich in regelmäßigen Meetings über die Arbeitsfortschritte und Prozessabläufe aus. Optimiert werden die Arbeitsabläufe durch kurze Feedbackschleifen und kurze Planungshorizonte.

Folglich erfordert agiles Arbeiten viel Transparenz und einen hohen Kommunikationsbedarf.