Internet Shop: Magento und WooCommerce im Vergleich

Mit dem boomenden E-Commerce nimmt die Nachfrage nach Tools, mit denen ein Online-Shop erstellt werden kann, ebenfalls laufend zu. Geht es um die Auswahl eines Tools, dann kommen den meisten zwei Shop-Systeme in den Sinn:

  • Magento
  • WordPress/WooCommerce.

Die Frage, die sich stellt ist: Welches der Shop-Systeme ist das beste und welches eignet sich am besten für die eigenen Anforderungen und Bedürfnisse.

Magento: weltweit führend für reine Online-Shops

Bei Magento handelt es sich um eines der weltweit führenden Unternehmen im Bereich der Onlineshop-Software. Ende März 2008 wurde die Version 1.0 von Magento erstmalig als Open-Source E-Commerce-Plattform veröffentlicht. Von dem Anbieter werden zahlreiche Optionen angeboten, mit denen der eigene Online-Shop erstellt und verwaltet werden kann. Dazu gehört auch die Möglichkeit, mehrere Online-Shops auf verschiedenen Domains mit jeweils eigenständigen Katalogen und Kundenstämmen anzulegen. Ein weiterer Vorteil von Magento ist, dass es möglich ist ein B2B-Umfeld zu integrieren. Das bedeutet, es ist möglich, den verschiedenen Kunden jeweils ganz unterschiedliche Produktsortimente anzuzeigen und anzubieten. Damit gewährt Magento dem Nutzer eine große Flexibilität, wobei die Verwaltung des Sortiments auf drei verschiedenen Ebenen erfolgt. Durch die Möglichkeit der einzelnen Verwaltung profitiert der Online-Shop-Betreiber nicht nur über eine große Flexibilität, sondern ihm steht auch ein ausgefeiltes Verwaltungssystem zur Verfügung. WooCommerce haben wir in einem früheren Beitrag bereits einmal vorgestellt, daher verzichten wir hier auf eine ausführliche Erklärung.

Magento vs. WordPress WooCommerce

Bei Magento wie auch bei WooCommerce handelt es sich um sehr ausgereifte Open Source Software. Das bedeutet, bei beiden Softwarepaketen kann der Webseiten-Betreiber selber Hand anlegen und diese erweitern – und beide sind erst einmal kostenlos. Allerdings werden von beiden Systemen auch Freemium Versionen angeboten, die nur gegen ein gewisses Entgelt nutzbar sind. Allerdings sind diese nicht notwendig, wenn ein Shop konventionell betrieben wird. Zudem handelt es sich in beiden Fällen um solide Systeme, hinter denen eine enorme Entwicklergemeinde steht. Das bedeutet für den Nutzer, dass Software-Fehler und Aktualisierungen regelmäßig erfolgen und das System somit stets den aktuellen Anforderungen entspricht.

Der Vorteil von WordPress ist, dass es schnel SEO-optimiert ist und eine Blogging Plattform bereits eingerichtet ist. Mit dem Plug-in WooCommerce ist es leicht, die Plattform zu einem kleinen Online-Shop zu erweitern. Doch hier kommt nun der entscheidende Punkt: Auch wenn der Webshop der mit WordPress/WooCommerce keine außerordentlichen Hostingansprüche hat, so ist dieser nur für einige Hundert Käufer vorgesehen.

Anders die Magento Shopware. Sie ist für einige Tausend Käufer aufwärts ausgelegt. In dem CMS sind viele Funktionen bereits eingebaut, die bei WordPress erst noch in Form eines Plug-ins installiert bzw. eingebunden werden müssen. Eben das macht die Installation für Laien und Anfänger schwierig, wie eine Magento Agentur immer wieder zu berichten weiß. Selbst die normalen Hosting-Pakete sind nicht ausreichend und aufgrund einer hohen Traffic und dem Datenvolumen sind hohe Hosting-Kapazitäten notwendig.

Allerdings ist das Shop-System Magento für die Händler empfehlenswert, die neben ihrem Online-Shop noch einen realen POS haben. In dem Fall ist es möglich, das Online-Inventar mit dem Geschäfts-Inventar problemlos automatisch aktuell zu halten. Selbst beim Speed Retail hat Magento die Nase vorn, denn die Aktualisierung der Lagerbestände wird automatisch abgeglichen. Auch Magento ist SEO optimiert und bietet die Möglichkeit, einen Blog und unterschiedliche zusätzliche Informationsseiten oder unterschiedliche Zugänge wie B2C Angebote und extra Zugänge für B2B zu erstellen.

WP WooCommerce und Magento führen den Markt an

Ende 2016 wurde der jährliche Report „Year in Review“ von Automattic veröffentlicht. Dieser enthält auch die neuesten Statistiken von WooCommerce und Magento. Seit Dezember 2016 gibt es laut der Statistik 1.594.894 Online-Shops weltweit die mit WooCommerce betrieben werden und rund ein Drittel (530.000) sind 2016 neu online gegangen.

Der weltweit angewachsene Marktanteil von WooCommerce ist besonders interessant. Beide, der Report „Year in Review“ sowie die WooCommerce Webseite zeigen eine Nutzung der E-Commerce-Software von 39 % an, wobei die Buitwith-Statistiken anzeigen, dass rund 42 % der Online-Shops WooCommerce nutzen. Das ist ein großes Wachstum von 30 % in 1,5 Jahren. Magento folgt auf dem zweiten Platz laut der „Ecommerce sage Statistik“ mit 5 %. Shopify belegt den 3. Rang mit 6 % und Magento Enterprises den vierten Platz.

Was ist passend für welchen Online-Shop?

WooCommerce hat unter den kostenlosen Anbietern sehr viel zu offerieren. Aber es muss zugleich bedacht werden, WooCommerce am Ende nicht kostenlos ist. Denn neben den Kosten für Hosting, fallen auch Kosten für Erweiterungen an und/oder für Webdesigner. Zudem ist noch zu erwähnen, dass WordPress bei komplexeren Seiten oder größeren Shops an Zuverlässigkeit bzw. Geschwindigkeit verliert und sich die Crash Rates erhöhen. Dies kann WooCommerce für Händler unattraktiv machen. Zudem zeigt sich WooCommerce im Vergleich zu Magento in Hinsicht auf die Erweiterungsfähigkeit eher armselig. All das zeigt, dass sich WooCommerce eher für kleinere Online-Shops eignet. Magento hingegen ist eine exzellente Plattform für all diejenigen, die von einer vielseitigen Funktionsfähigkeit profitieren wollen und einer stabilen Plattform, die für mittlere und große Online-Shops ausgelegt ist.

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