Geno Bank investiert bis zu 100 Millionen Euro in den Mietwohnungsbau

Die Geno Bank will in den kommenden drei Jahren bis zu 100 Millionen Euro in den Neubau von Mietwohnungen investieren und reagiert damit auf die anhaltende Niedrigzinsphase, die es auch den Banken immer schwieriger macht, Geld gewinnbringend anzulegen.

Laut Aussage des Vorstandsvorsitzenden Heinz-Georg Anschott will die Bank ihren Kunden dadurch die günstigen Konditionen erhalten, ohne dass sie zu hohe Zinsänderungsrisiken in den eigenen Büchern hält. Die Beratung und die gesamte Abwicklung soll dabei über die Betreuer der Geno Bank erfolgen.

Niedriges Zinsniveau mindert die Erträge

Aufgrund des niedrigen Zinsniveaus bringen sichere kurzfristige Anlagen keinen ausreichenden Ertrag mehr. Auch bei mehrjährigen Laufzeiten rentieren Bundesanleihen mit Negativzinsen, z. B. bei einem Jahr mit ca. minus 0,3 %, bei fünf Jahren mit ca. minus 0,1 %. Höhere Renditen können nur noch durch das Eingehen von Risiken ermöglicht werden; beispielsweise in Form von Zinsänderungsrisiken aus Fristentransformation, durch die Anlage in längere Laufzeiten oder das Eingehen von Adressausfallrisiken durch Investments in schwächere Bonitäten. Nach eingehender Prüfung fiel die Entscheidung in Anbetracht eines bestmöglichen Rentabilitäts-/Risikoverhältnisses auf den Erwerb/Bau von wohnwirtschaftlich genutzten Mietimmobilien. Hier wären noch durchschnittliche Bruttorenditen von vier Prozent zu erzielen. So sollen in den nächsten Jahren bis zu 100 Millionen Euro investiert werden.

Der Kauf der ersten drei Objekte steht laut Anschott bereits kurz bevor. Ein Grundstück wird in Kettwig liegen, ein anderes in Rüttenscheid/Stadtwald und das dritte in Mühlheim. An diesen drei Standorten sollen ab dem kommenden Jahr insgesamt 57 Wohnungen für rund 25 Millionen Euro entstehen. Die Geno-Bank geht davon aus, dass sie mit der Summe von 100 Millionen Euro insgesamt über 300 Wohnungen kaufen wird.

Dabei wurden folgende Anforderungen an Lage und Ausstattung der Immobilien festgelegt:

  • Neubauten mit 10-40 Wohneinheiten (ohne Gewerbeanteil)
  • KfW Effizienzhaus 70 oder besser (Energieversorgung mittels regenerativer Energieträger wegen des hohen energetischen Anspruches)
  • Barrierefreies/-armes Wohnen inklusive Tiefgarage/Stellplätze und Aufzüge
  • Stabile Wohnlage in Essen und den angrenzenden Städten

Essen soll den Schwerpunkt der Investitionen bilden. Gerade hier vermutet Anschott eine große Nachfrage nach hochwertigen neuen Mietwohnungen. Der Bankchef verweist dabei auch auf ein externes Gutachten, das sich die Bank im Vorfeld anfertigen ließ. Auch die jüngsten Bevölkerungsprognosen der Stadt deuten darauf hin, dass Essen in den nächsten Jahren weiter wachsen wird. Aus diesem Grund wird es allerdings auch besonders schwierig sein, in Essen geeignete Grundstücke zu finden. Die Geno-Bank will daher vor allem auf die Zusammenarbeit mit erfahrenen Bauträgern vor Ort setzen.

Sicherstellung einer nachhaltigen Rentabilität

Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass die derzeitige Niedrigzinsphase noch viele Jahre anhält. Um die Voraussetzung für zukünftiges Kundenkreditgeschäft zu schaffen, welches gemäß den Anforderungen von Basel III mit Eigenkapital zu unterlegen ist, muss eine nachhaltige Rentabilität sichergestellt werden. Mit Hilfe der Mieterträge und der Steigerung der Provisionserträge soll der Anteil des Zinsüberschusses an den Gesamterträgen reduziert werden.

Durch eingehende Prozessoptimierungen konnten die Sachkosten in den letzten Jahren erheblich reduziert werden. In den Jahren 2012 und 2014 wurden zusätzlich noch zwei Beratungszentren an Standorten eröffnet, an denen die Bank bis dato nicht vertreten war. Die Geno-Bank verfügt somit über das zweitdichteste Filialnetz in Essen. Auch der Personalaufbau wurde in den vergangenen Jahren entsprechend dem Wachstum angepasst. Ein Personalabbau stehe definitiv nicht zur Debatte.

„Durch die eingeleiteten und umgesetzten Maßnahmen auf der Kosten- und Ertragsseite ist die Geno-Bank für die Herausforderungen der Zukunft bestens gerüstet“, so Heinz-Georg Anschott.

von links: Henning Wichart (Vorstand GENO BANK), Heinz-Georg Anschott (Vorstandsvorsitzender GENO BANK), Ruhrbischof Dr. Franz-Josef Overbeck, Dr. Peter Heinemann, Moderator Wulf Mämpel

Fotos: © Geno Bank

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