DIHK begrüßt internationales Pilotprojekt gegen Steuerflucht

Euro- und Dollarscheine, über dts NachrichtenagenturDer Deutsche Industrie-und Handelskammertag (DIHK) gibt Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) Rückendeckung bei seinen Bemühungen, weltweit Steuerflucht zu bekämpfen. In einem Interview mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Samstag) sagte DIHK-Präsident Eric Schweitzer, die Initiative Deutschlands und vier weiterer großer EU-Länder, mit dem Austausch von Daten aus Firmenregistern so rasch wie möglich zu beginnen, sei ein richtiger Schritt. Nur internationale Lösungen legten Steueroasen trocken.

Letztlich komme es aber darauf an, dass sich alle Länder beteiligten. „Sonst besteht am Ende die Gefahr von Wettbewerbsnachteilen für hiesige Unternehmen“, sagte Schweitzer. Schäuble und die Finanzminister aus Frankreich, Großbritannien, Italien und Spanien hatten zuvor in Washington vereinbart, in einem Pilotprojekt mit dem automatischen Austausch von Daten über die „wirtschaftlich Begünstigten“ von Unternehmen so schnell wie möglich zu beginnen. So soll rasch die Transparenz auch anonymer Briefkastenfirmen erhöht werden. Der DIHK-Präsident warnte vor „Pauschalurteilen“ gegen Briefkastenfirmen. Nicht jede von ihnen diene der Steuerflucht. „Manches Unternehmen nutzt dieses Instrument, um unbemerkt von Wettbewerbern Gelder zu sparen, die sie für Investitionen brauchen“, erklärte er. Mit Blick auf die Debatte um den VW-Abgasskandal und den zögerlichen Teilverzicht der Manager auf Boni sagte der Präsident: „VW ist für die deutsche Wirtschaft ein sehr, sehr wichtiges Unternehmen. Häme hilft in der derzeitigen Misere nicht weiter.“ Aber klar sei: Boni sollte es nur geben, wenn das Unternehmen erfolgreich sei. „Wenn der Erfolg ausbleibt, darf es nicht nur für die Belegschaft Abstriche geben“, sagte Schweitzer.

Foto: Euro- und Dollarscheine, über dts Nachrichtenagentur

 

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