Schweizer Wirtschaft trotz Corona auf Kurs

In fast allen Nationen ist die eigenen Wirtschaftsleistung aufgrund der Pandemie stark eingeschränkt. Die Schweiz schlägt sich dabei relativ gut. Das Bruttoinlandsprodukt befindet sich nur mehr zwei Prozent unter dem Wert des Vorjahres. Die Gründe sind auf verschiedene Faktoren zurückzuführen.

In den ersten Monaten des Jahres 2020 fürchteten auch viele Ökonomen des Landes, dass die Schweizer Wirtschaft ein ähnliches Schicksal ereilen würde wie die restlichen Staaten in Europa. Der historische Umfang, in dem das Abrutschen prognostiziert wurde, traf nicht ein. Im Gegenteil: die Schweizer Wirtschaft erwies sich als robust. Mittlerweile sind zwei Drittel jenes Verlustes, welcher noch im Frühling verzeichnet wurde, wieder wettgemacht. Diese positiven Entwicklungen sind auch auf dem Jobmarkt festzustellen. Die Arbeitslosigkeit liegt im ganzen Land nicht über drei Prozent – ein Wert, die für viele andere Länder in weiter Ferne liegt.

Es passiert eine sehr starke Entwicklung der Wirtschaft, die besonders von den Schweizer Staatsbürgern getragen wird – der Ansicht ist beispielsweise Ökonom Anastassios Frangulidis von der Bank Bank Pictet. So zahlt es sich für Schweizer Unternehmen aus, Geld in Werbekampagnen, neue Produkte und Werbeartikel zu investieren, da es trotz Krise möglich ist, neue Kunden an Land zu ziehen. “Die Konsumlust der Schweizer ist, gerade im Vergleich zum Ausland, etwas robuster in Krisenzeiten. Das haben wir auch schon in früheren Krisen gesehen, etwa in der Finanzkrise”, wird Frangulidis weiter zitiert.

Am Arbeitsmarkt keimt Hoffnung auf

Aufgrund der Corona-Krise waren die Aussichten am Arbeitsmarkt in der Schweiz unsicher, selbst wenn es im vierten Quartal 2020 zu einer Verbesserung kam. Allerdings bleibt es unklar, ob sich diese Erholung in den nächsten Monaten fortsetzen wird, hieß es noch im November. Der Grund war, dass es noch unklar war, die neuen Maßnahmen zur Bekämpfung der Covid-19-Pandemie zu einem weiteren Beschäftigungsabbau führen könnte.

Im Oktober weis der KOF-Beschäftigungsindikator einen Wert von -7,1 Punkten auf, womit er zwar höher lag als zum historischen Tiefpunkt mit -20,1 Punkten im zweiten Quartal 2020 und leicht über dem des dritten Quartals (-11,7 Punkte) liegt. Aber dennoch ist es laut der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich noch zu früh für eine Entwarnung. Denn noch immer gibt es mehr Unternehmen, die Stellen abbauen wollen, als betriebe die Stellen aufbauen wollen. Darueber hinaus gab ein Großteil der Unternehmen ihre Einschätzung zur Beschäftigungssituation in der ersten Oktoberhälfte ab – das heißt vor den jüngsten Verschärfungen der Corona-Maßnahmen.

Gibt es ein Licht am Ende des Tunnels?

Was die Unterschiede zwischen den Branchen angeht, so sind diese sehr ausgeprägt. Auch wenn sich das Gastgewerbe leicht erholt hat mit einem Wert von -25,4 Punkten, so weist dieses zugleich den tiefsten Indikatorwert aller Branchen auf. In den nächsten drei Monaten rechnen viele der Unternehmen, die an der Umfrage teilnahmen mit einem Stellenabbau.

Ebenfalls sieht es im Großhandel (-13,8 Punkte) schlecht aus sowie im Verarbeitenden Gewerbe (-13,6 Punkte). Derzeit liegen die Erwartungen im verarbeitenden Gewerbe auf dem Niveau des Frankenschocks Anfang 2015.

Anders verhält es sich in der Versicherungsbranche. Hier rechnet die Mehrheit der Unternehmen mit einem Beschäftigungsaufbau, während der Indikator bei den übrigen Dienstleistungsunternehmen bei nahe null liegt.

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