Sellering verlangt Rücknahme der Sanktionen gegen Russland

Mauer des Kreml in Moskau, über dts NachrichtenagenturMecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) hat eine Rücknahme der jüngst von der EU verlängerten Sanktionen gegen Russland verlangt. Dem Westen warf er im Gespräch mit der „Welt“ vor, sich an einer „Eskalationsspirale“ zu beteiligen. „Mecklenburg-Vorpommern hat enge Kontakte zu Russland. Wir leiden unter den Sanktionen. Sie müssen dringend abgebaut werden“, sagte Sellering.

Es müsse einen Weg geben, den Ukraine-Konflikt „über Gespräche zu lösen“. Sellering begrüßte die Haltung der CSU-Spitze, die jüngst erklärt hatte, Sanktionen dürften „kein Dauerzustand“ sein, und „Blockdenken“ sei nicht mehr zeitgemäß. Er sei „für einen möglichst schnellen Abbau“ der Sanktionen, sagte Sellering. Das setze voraus, „dass sich beide Seiten aufeinander zubewegen“. Der SPD-Politiker fügte hinzu: „Da hilft kein `Säbelrasseln`, wie Frank-Walter Steinmeier zu Recht gesagt hat.“ Der Schweriner Regierungschef warf dem Westen vor, er lasse sich auf eine „Eskalationsspirale“ ein. „Niemand hat in einem Konflikt zu 100 Prozent recht. Man muss auch die andere Seite hören. Stattdessen streiten wir wie im Sandkasten und machen den Konflikt scharf“, sagte Sellering. Damit verspiele man „das Erbe von Gerhard Schröder, der eine Partnerschaft mit Russland erreicht hat. Das war nicht selbstverständlich, wo wir Deutschen 26 Millionen Russen umgebracht haben.“ Die Frage, ob für ihn Krim ein Teil Russlands sein, ließ Sellering offen. „Fragen wie diese sind schwer zu lösen, von mir sowieso nicht“, sagte er: „Ich würde mich freuen, wenn diese Fragen konstruktiv im Dialog geklärt werden und nicht eine Eskalationsspirale in Gang gesetzt wird.“

Foto: Mauer des Kreml in Moskau, über dts Nachrichtenagentur

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert